Internationale Asbest-Konferenz der BHI in Wien gestartet
Utl.: Internationale Bau- und Holzarbeiter-Gewerkschaften fordern
weltweites Asbestverbot
Wien (GBH/ÖGB) - Auf Einladung der Bau- und
Holzarbeiter-Internationale (BHI), der österreichischen Gewerkschaft
Bau-Holz (GBH) und der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA)
treffen einander heute und morgen VertreterInnen aus Bau- und
Holzarbeitergewerkschaften in aller Welt bei der Ersten
BHI-Asbestkonferenz.
Die Bau- und Holzarbeiter-Internationale verfolgt das Ziel, ein
weltweites Verbot aller Arten von Asbest und Asbest beinhaltenden
Materialien durchzusetzen sowie Krankheiten, die durch die Exposition
mit Asbest entstehen, zu bekämpfen.
Bereits im Jahr 2000 rief die BHI eine weltweite Asbestkampagne ins
Leben, die seitdem mit Hilfe der Kooperation der
Mitgliedsgewerkschaften in den verschiedenen betroffenen Ländern
enorm an Einfluss gewonnen hat. Die vier Aktionsgebiete der
Kampagne sind:
1. Ein weltweites Verbot des Einsatzes von Asbest so schnell
wie möglich zu erwirken.
2. Entwicklung und Einsatz alternativer Materialien und
Umwandlung der Asbestzementindustrie
3. Prävention der Exposition mit bereits eingebautem Asbest
4. Unterstützung von Asbestopfern
Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch
und soll helfen, die Zielsetzungen innerhalb der weltweiten Kampagne
weiter voranzutreiben.
Johann Holper, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, betonte
in seiner Begrüßungsansprache, wie wichtig ein weltweites Verbot von
Asbest für die Betroffenen ist: "Ziel der Kampagne ist es, ein
weltweites Verbot aller Arten von Asbest und Asbest beinhaltenden
Materialien durchzusetzen und so Millionen von arbeitenden Menschen
schlimme Erkrankungen zu ersparen. Denn diese kleine, nadelförmige
Faser Asbest, die sich bei Exposition unabbaubar in der Lunge
festsetzt, entfaltet ihr zerstörerisches Werk auch Jahrzehnte nach
dem Kontakt mit asbesthaltigem Material."
Die Folgen sind schwerste Erkrankungen bis hin zum Lungenkrebs. Die
betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kommen zu einem großen
Teil aus den Bauberufen samt den Baunebengewerben, aber auch aus der
Stein- und Glaswarenerzeugung. Seit dem Jahr 2004 versuchen GBH und
AUVA mit einer österreichweiten Informationskampagne, betroffene
ArbeitnehmerInnen, die oft gar nichts von ihrer Asbestexposition
wissen, für das Thema zu sensibilisieren und sie in den kostenlosen
Lungen-Untersuchungen zu erfassen.
Auf Grund der schweren Erkrankungen durch Asbest, die oft erst
Jahrzehnte nach der Exposition auftreten, erwartet die AUVA ein
Ansteigen der Zahl der anerkannten Berufskrankheiten bis 2010 oder
gar 2020. Im Jahr 2006 gab es allein 109 neue Fälle in jenen beiden
anerkannten Berufskrankheiten, die durch den Kontakt mit Asbest
hervorgerufen werden.
ÖGB, 6. Februar 2008 Nr. 60
Rückfragehinweis:
Gewerkschaft Bau-Holz
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Mag. Sonja Schmid
Tel. 01/40147-246
Fax: 01/40147-314
E-Mail: sonja.schmid@gbh.oegb.or.at
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