Ich bin so wie die meisten hier ein „Krebsi“, nicht das ich noch Krebs habe aber ich hatte ihn und nicht zu knapp.
Hodenkrebs, die Lunge voll Metastasen und zum drüberstreuen auch noch einige im Bauchraum. Mein Körpergewicht lag bei 64 kg was bei einer Körpergröße von 200 cm eigentlich etwas wenig ist.
Damals habe ich nicht nur viel über meinen Körper sondern auch genauso viel über mich gelernt.
In der ersten Zeit meiner Therapie, konnte ich mich zu nichts aufraffen, immer und überall schrie es in mir „nein das schaffe ich nicht, das kann ich nicht, das will ich nicht!!“
Kurz gesagt mein innerer Schweinehund war gegen alles und legte sich immer Quer.
In dieser Phase lernte ich beim Warten auf das Röntgen, eine Dame kennen die sich schon seit Jahren erfolgreich gegen den Krebs auflehnte und mir „Greenhorn", ein wenig über die Macht des Willens und über die Wirkung positiver Einstellung erzählte, genug um mich zum Nachdenken zu bringen.
Das Resultat des Nachdenkens ist leicht zusammenzufassen „ich will leben, ich will kämpfen, ich werde alles dafür tun und ertragen um gesund zu werden.“
Leicht gesagt, aber die negative Stimme in mir war deshalb nicht stumm, nein, sie schrie die destruktiven Parolen um so lauter.
Wie bringt man, besser gesagt wie bringt Siegfried die Stimme zum schweigen? Wie kann die Stimme an Macht verlieren?
Nur nicht hinhören, auch wenn es leichter erscheint, das zu tun was der Schweinehund in einem propagiert? Reicht das? Nein der miese Kerl muss mundtot gemacht werden! Aber wie?
Ich erinnerte mich daran was ich einmal bei Sun Tzu ( ein chinesischer General und Militärstratege um 500 v. Chr. Autor des Buches die Kunst des Krieges) gelesen hatte, dass man seinen Gegner nicht nur kennen sondern erkennen muss um ihn besiegen zu können.
Was gehört dazu jemanden zu kennen? Daten, Fakten, Eigenheiten, lauter Informationen die erst gesammelt werden müssen um ein Gesamtes daraus zu formen.
Bei den Daten stockte die Recherche das erste Mal. Wie heißt mein innerer Schweinehund? Die Frage beschäftigte mich einen ganzen Tag, die Lösung brachte mir ein Besuch den ich von meinem Namensproblem erzählte.
Mir klingen seine Worte noch heute in den Ohren „Ich habe keine Ahnung was das werden soll, aber ich würde ihm den Namen eines Menschen geben, der mich nicht mag und den ich auch nicht leiden kann.“
Nach einigem Nachdenken ist mir der Herr Medinitz eingefallen. Ein alter Griesgram der mich hasste, als währe ich der Leibhaftige in Person, das ich ihn deshalb auch nicht mochte, kann sich wohl jeder denken.
Der erste Schritt war getan. Mein innerer Schweinehund war getauft. nun konnte ich an die Arbeit gehen und ihn Stück für Stück analysieren , erkennen und bekämpfen.
Um einen Gegenpart zum MEDENITZ zu schaffen, taufte ich meinen Willen TIER.
Mit jedem Stück, das der Medenitz kleiner wurde, wuchs das Tier. Es entwickelte sich zu einer gewaltigen unbezwingbaren Kraft.
Ich wurde gegen alle negativen Befunde und Prognosen meiner Ärzte wieder gesund. Was als eine Leistung, der der selbebigen Ärzte und des Tieres anzusehen ist.
Die Worte der Dame, die mir von der Macht des Willens erzählt hat, bestätigten sich somit für mich.
Ich kann nicht sagen das der Medenitz nicht mehr lebt, nein er ist immer noch aktiv. Aber er hat keine Chance wenn das Tier sich erhebt.
Wenn Ihr Eurem Schweinehund einen Namen gebt, so könnt Ihr mit ihm kommunizieren, ihn erkennen und ihn auf das richtige Maß stutzen. Das kann auch Euch sicher in schweren Zeiten helfen.
Optimistische Grüße Siegfried
PS Ich möchte mich bei der Dame bedanken, deren Namen ich nie erfahren habe.
Weiters möchte ich mich bei Herrn Medenitz bedanken, da seinen Name meinen Schweinehund bis Heute ziert und er ein wunderbares Feindbild darstellte.
Heute denke ich übrigens, dass Herr Medenitz gar kein schlimmer, sondern vielleicht ein einsamer. oder ein vom Leben zermürbter Mensch war.