Neuigkeiten:

        A K T U E L L E    I N F O R M A T I O N E N   Z U M   1.  Ö S T E R R E I C H I S C H E N   K R E B S F O R U M http://www.krebsforum.at/forum/index.php/topic,1072.msg10235.html#msg10235

                   Link  zu  R A U C H F R E I E    G A S T S T Ã,, T T E N :  WWW.RAUCHSHERIFF.AT

Hauptmenü

Prostatakrebs? Neuer Marker am AKH Wien: "imPSA"

Begonnen von Dietmar E., 01. Februar 2008, 13:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dietmar E.

 Differenzierung benigner und maligner Prostataerkrankung
Prostatakarzinomscreening durch einen neuen Marker auf der Basis zirkulierender Blutmakrophagen?
"imPSA" - intrazelluläres makrophagen PSA

Das Prostatakarzinom stellt das häufigste Karzinom bei Männern in den meisten westlichen Bevölkerungen dar und ist die zweithäufigste Ursache für den Krebstod bei Männern [1]. Trotz seiner hohen Morbidität bleibt die Ätiologie des Prostatakarzinoms zum größten Teil unbekannt [1].
Beginnend im Jahre 1988, konnte eine markante Zunahme an Diagnosen von Prostatakrebserkrankungen aufgrund der Entwicklung eines Tests für prostataspezifisches Antigen (PSA) verzeichnet werden. Es existiert aber weiterhin eine Streitfrage über den Wert von PSA als Tumormarker [2]. Wegen seiner limitierten Aussagekraft ist PSA kein ausreichend guter Marker, der als alleiniges Screeningwerkzeug benutzt werden sollte.
Die Molekularbiologie hat zu einem schnellen Anstieg an einer Anzahl potentieller neuer Prostatatumormarker geführt, die schließlich vielleicht die Schwächen von PSA antizipieren könnten [2]. Trotz des beträchtlichen Fortschritts und der laufenden wissenschaftlichen Anstrengungen in der Entwicklung diagnostischer Verfahren konnte bislang kein ausreichend guter Marker bis zur Praxisreife entwickelt werden [2]. In dieser Arbeit sollen die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen an zirkulierenden Blutmakrophagen und deren potenzieller Wert als verlässlicher neuer Tumormarker dargelegt werden.
Aus elektronenmikroskopischen immunhistochemischen Untersuchungen der Prostata ist bekannt, dass in ein Prostatakarzinom eingewanderte Gewebemakrophagen PSA enthalten [3]. Die bisherige Lehrmeinung ging aber davon aus, dass diese Makrophagen nach der Phagozytose am Ort verbleiben. Gleichzeitig wurden Zellen in der Blutzirkulation gefunden, die nicht epithelialen Ursprungs sind, also keine Karzinomzellen darstellen, aber PSA auf der Oberfläche aufweisen [4, 5]. Weder der Ursprung dieser Zellen, noch der des PSA waren bisher bekannt.

weiter auf der website (richtig gestellter Link)

http://www.maenner.co.at/Publikationen/Macrophagen%20Urologe.pdf


"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)

Dieter

#1
Hallo Dietmar,

der von Dir angegebene Link zu dem sehr interessanten Artikel "Blutmakrophagen" geht leider in der angegebenen Form nicht auf.

Hier die funktionierende Adresse:

http://www.maenner.co.at/Publikationen/Macrophagen%20Urologe.pdf

Gruß Dieter


Admin:
Danke, und begrüße dich in unserem Kreis der Forumsmitglieder.
Hoffe auf interessante Fragen und Beiträge!
Gruß
Dietmar

Dr. Ralf Herwig

Sollten weitere Fragen zu dieser neuen Testmethode auftauchen, bin ich auch gerne persönlich bereit Auskunft zu geben

Tanja


Hallo,

ihr benachteiligten, armen Männer, Krebspatienten, für die es am AKH seit einiger Zeit
keine Komplementärmedizinische Abteilung mehr gibt, wie wir Frauen mehrfach lesen konnten.

Jetzt habt ihr Grund zur Freude, wenigstens "urologisch verfolgte Männer", nehme ich an.

Schaut mal auf die Seite http://www.maenner.co.at/

Genau dieser Herr Oberarzt Dr. Ralf Herwig, Urologe am AKH Wien, sowie Wissenschaftler und Forscher,
hat sich gerade vor mir im Forum gemeldet.

Danke Dietmar,
dass du seine Studienarbeit mit dem "alternativen Tumurmarker zum PSA" ins Forum gegeben hast.
Danke
auch an Herrn OA. Dr. Herwig, dass er sich in unserem Forum angemeldet hatund damit hin und wieder "belästigen" läßt.

Allen einen schönen Abend!

Gruß

Tanja


Dr. Ralf Herwig

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf mehrfachen Wunsch stelle ich hiermit eine E-Mail-Adresse für Fragen und Diskussionen zur Verfügung:

info@maenner.co.at


Viele Grüße

R. Herwig

Dietmar E.

#5
Liebe Leidensgenossen

mit erhöhtem PSA
und unklaren Befunden
bzw. ohne Befund nach einer oder mehreren Biopsien.

Heute war ich im AKH Wien, nicht nur Flyer im Haus auflegen,
sondern auch Blut für diesen neuen Prostatakrebs-Tumormarker
(siehe Bericht hier) abzugeben: "imPSA".

Nach Erhalt des Befundes werde ich wieder berichten!

LG.
Dietmar
"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)

Dietmar E.


Beim sogenannten imPSA tut sich was!

Wer in Wien lebt und Interesse daran hat, soll sich bei mir melden:

0043-650-577-2395, kontakt@krebsforum.at


"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)

Dietmar E.


Die Graphiken sind nur unter http://www.maenner.co.at/impsa.html

ersichtlich!




Dr. Ralf Herwig
   
Facharzt für Urologie und Andrologie
   

imPSA - Was ist das?

Das Prostatakarzinom stellt das häufigste Karzinom bei Männern in den meisten westlichen Bevölkerungen dar und ist die zweithäufigste Ursache für den Krebstod bei Männern. Trotz seiner hohen Morbidität bleibt die Ätiologie des Prostatakarzinoms zum größten Teil unbekannt.Beginnend im Jahre 1988, konnte eine markante Zunahme an Diagnosen von Prostatakrebserkrankungen aufgrund der Entwicklung eines Tests für prostataspezifisches Antigen (PSA) verzeichnet werden. Es existiert aber weiterhin eine Streitfrage über den Wert von PSA als Tumormarker.

Wegen seiner limitierten Aussagekraft ist PSA kein ausreichend guter Marker, der als alleiniges Screeningwerkzeug benutzt werden sollte.Die Molekularbiologie hat zu einem schnellen Anstieg an einer Anzahl potentieller neuer Prostatatumormarker geführt, die schließlich vielleicht die Schwächen von PSA antizipieren könnten. Trotz des beträchtlichen Fortschritts und der laufenden wissenschaftlichen Anstrengungen in der Entwicklung diagnostischer Verfahren konnte bislang kein ausreichend guter Marker bis zur Praxisreife entwickelt werden.

An dieser Stelle sollen die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen an zirkulierenden Blutmakrophagen (Fresszellen des eigenen Immunsystems) und deren potenzieller Wert als verlässlichen neuen Tumormarker dargelegt werden.

Aus elektronenmikroskopischen immunhistochemischen Untersuchungen der Prostata ist bekannt, dass in ein Prostatakarzinom eingewanderte Gewebemakrophagen PSA enthalten. Die bisherige Lehrmeinung ging aber davon aus, dass diese Makrophagen nach der Phagozytose (Fressvorgang dieser Zellen) am Ort verbleiben und versterben.

Wir konnten erstmals zeigen, dass die Anzahl der Macrophagen auch bei Vorliegen eines Prostatakarzinoms erhöht ist.

Dieser Anstieg ist vergleichbar mit dem Anstieg dieser Zellen bei einer ausgeprägten bakteriellen Sepsis (Entzündung) und zwar in einem Stadium der Prostataerkrankung, die als klinisch stabil bezeichnet wird.

impsa In publizierten Studien konnten wir zeigen, dass diese zirkulierenden Makrophagen zusätzlich Anteile enthalten, die epithelialen Ursprungs (zur Gewebezelle gehörig) sind. Diese epithelialen Anteile waren u.a. epitheliales Membranantigen, Cytokeratin und PSA [Herwig et al.]. Damit muss angenommen werden, dass diese Makrophagen bereits im Gewebe waren und die Fragmente der dort phagozitierten Zellen in sich tragen [Herwig et al.].
Interessanterweise konnte die Anzahl der im Blut gefundenen zirkulierenden PSA-positiven Makrophagen (imPSA) zusätzlich für die Stratifizierung von Patienten in solche mit maligner Prostataerkrankung und solche ohne genutzt werden.

Die Spezifität des Serum-PSA-Tests muss als suboptimal angesehen werden, da in nahezu 75% der Männer mit einem Serum-PSA-Wert zwischen 4 und 10 ng/ml bei der Biopsie kein Karzinom gefunden wird. Um aber mit dem aggressiven und metastasierungsfreudigen Potential einiger früher Prostatakarzinomtypen umgehen zu können, werden neue Testverfahren dringend benötigt.Um diesem Anspruch gerecht zu werden haben wir eine neue Methode entwickelt, die auf der Basis von im Blut zirkulierenden phagozytosefähigen Zellen beruht.

An dieser Stelle soll der klinische Nutzen dieser Entdeckung für die Erkennung eines Prostatakarzinoms durch eine einfache Blutprobe und deren weitere Validierung dargestellt werden.

Die unten stehende Immunfloureszenz-Darstellung eines aus dem Blut isolierten Macrophagen. Mit der blauen Farbe sind die für monocytäre Zellen typische Bereiche markiert. Die Grüne Farbe zeigt die Aktivierungszone. In den Bereichen, in denen die rote Farbe zu finden ist, enthält dieser Macrophage Prostata-spezifisches Antigen (PSA).

Diese spezielle, erst kürzlich entdeckte Subpopulation der monozytären Zellreihe enthält neben Baustrukturen von epithelialen Zelle wie Cytokeratin und epithelialem Membranantigen auch PSA bei Patienten mit einem Prostatakarzinom [Herwig et al.]. Zur besseren Isolierung dieser Zellreihe und Stabilisierung der Ergebnisse ist eine Anfärbung der Zelloberfläche mit CD14 und CD16 nützlich. Zusätzlich konnten wir die bisherigen guten Ergebnisse in einer geblindeten Multicenteruntersuchung verifizieren. Trotz der unterschiedlichen benutzten Geräte und unterschiedlicher Gerätesoftware waren die Ergebnisse zwischen den beiden Studienzentren im Bezug auf die untersuchten Gruppen nicht statistisch signifikant unterschiedlich (Abb. 2).


Sensitivität, Spezifität, Negativer Voraussagewert (NPV), Positiver Voraussagewert (PPV)
cut-off(%)    Sensitivity    Specificity    PPV    NPV
3,5    94,87    77,78    82,22    94,52
4,5    94,87    88,89    90,24    94,12
5,5    92,31    91,67    92,31    91,67
6,5    89,74    94,44    94,59    89,47
7,5    87,18    100    100    87,80

Diese Ergebnisse demonstrieren noch einmal die Überlegenheit des imPSA- Tests über die konventionelle Serum-PSA-Bestimmung.
Serum PSADurch eine Regressions-analyse der Daten kann gezeigt werden, dass der imPSA-Wert ein vom Serum- PSA unabhängiger Marker ist. Unserer Meinung nach ist die Untersuchung des imPSA-Wertes eine hoch spezifische unabhängige Methode zur Differenzierung zwischen benigner und maligner Prostataerkrankung. Dieser Parameter ist einfach zu bestimmen und liefert stabile Analyseergebnisse.
Unsere weiteren Forschungsbemühungen zielen darauf hin, dieses neue Testverfahren als Screeningmethode einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Weitere Informationen gibt es hier http://www.google.at/search?hl=de&q=imPSA+Herwig&meta=

(aus: Herwig et al., Prostatakarzinomscreening durch einen neuen Marker auf der Basis zirkulierender Blutmakrophagen?, Urologe 2007; Herwig et al., Detecting prostate cancer by intracellular macrophage PSA: a more specific and sensitive marker than conventional serum total PSA, European Journal of Clinical Investigation, 2008 in press)
          

   
                              
"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)

Dietmar E.


Endlich wird der imPSA einem großen Publikum vorgestellt!


ORF-TV wollte gerade, dass ich morgen bei Wien Heute zum Prostatakrebs interviewt werde. Zudem ich
in Meran bin, habe ich dazu

,,unseren" OA. am AKH Dr. Ralf HERWIG

vorgeschlagen, mit seiner Revolution, dem ,,imPSA".

Also morgen 19 Uhr WIEN HEUTE schauen, wer kann.

Vielleicht ist auch Kurt Hiess dabei, der SHG-Papst von NÖ.


RAI: Wer in Italien weilt, kann heute das Radiointerview von mir hören.


LG.

Dietmar


PS: Man(n) könnte eh schon fast meinen, es gibt bei den Männern keinen Krebs. Vor lauter
wird die Bevölkerung massiv und ständig wegen Brustkrebs sensibilisiert.
"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)

Heribert

Hallo Dietmar,
mir war es leider nicht möglich, die anberaumte Sendung zu sehen. Auch von Forumnutzern ist auf diese Ankündigung keine Resonanz zu vermelden. Derweil hätte mich doch sehr das Resümee dieses TV-Beitrags interessiert.
Im Archiv des Senders müsste doch noch etwas darüber zu finden sein? Kannst Du Dich da mal umhören?
Herzliche Grüße von Düsseldorf nach Wien
Heribert

Dieter

#10
Zitat von: Dietmar E. am 27. Februar 2008, 19:48
Liebe Leidensgenossen

mit erhöhtem PSA
und unklaren Befunden
bzw. ohne Befund nach einer oder mehreren Biopsien.

Heute war ich im AKH Wien, nicht nur Flyer im Haus auflegen,
sondern auch Blut für diesen neuen Prostatakrebs-Tumormarker
(siehe Bericht hier) abzugeben: "imPSA".

Nach Erhalt des Befundes werde ich wieder berichten!

LG.
Dietmar

Hallo Dietmar, hast Du schon berichtet?

Grüße von Dieter

admin


Servus Dieter,

OA. Dr. Ralf Herwig, AKH Wien, hat uns nicht nur immer wieder darüber berichtet,
sondern hat in unsere SHG Praterstern auch einen Vortrag abgehalten.

Näheres hier:

Die Graphiken sind nur unter http://www.maenner.co.at/impsa.html

ersichtlich!

Dr. Ralf Herwig
   
Facharzt für Urologie und Andrologie

admin




KÖ - 1. Krebsforum Österreich, Krebspatienten-Selbsthilfegruppe Praterstern


Am 1.12.11 gab es bei der Selbsthilfegruppe Krebspatienten für Krebspatienten" am Praterstern "großen Bahnhof":

Prof. Dr. Ralf Herwig, AKH, hielt den Vortrag: "PSA zu hoch! Habe ich Prostatakrebs?"

Besonderes Zuckerl war, dass Prof. Herwig fast 4 Stunden da war und auf jede Urologische Frage Antwort geben konnte.

Herzlichen Dank!

Wir erfuhren auch seine neue Homepage, nämlich http://maenner.co.at/start-ralf_herwig.html