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Prostatakrebs (P.Ca.), Info allg.

Begonnen von admin, 29. April 2007, 13:07

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admin


Was bei den Frauen der Brustkrebs (BK), ist bei den Männern - von der Häufigkeit her -
der Prostatakrebs.

Einerseits ist es eine "Alterskrebserkrankung". Auf Grund der in den letzten Jahren sehr in Mode gekommenen PSA-Tumormarker-Untersuchungen werden schon sehr oft Männer um dem 50. Lebensjahr mit Prostatakrebs diagnostiziert.

Die weitere Behandlung ist dann sehr unterschiedlich, von Totaloperation - bis "wait and see", also, zwar unter Kontrolle halten, aber (noch) nichts Operatives tun. Letzteres wird dann gerne als "Haustierkrebs" und ähnlich bezeichnet.

Die PSA-Wert-Olympiade mit PSA, fPSA, cPSA, Quotient, GesamtPSA, etc. scheint sich zu "beruhigen". Ich glaube, dass dies wenig zielführend für den Urologen, Onkologen und dem Patienten war und ist. Auch die Ergebnisse von Biopsien waren und sind oft unbefriedigend, zudem bei "erhöhtem PSA" oft sofort gestanzt wurde/wird.

Gewissenhafte Urologen ziehen bei "gering" erhöhtem PSA u. a. den PSA-Verlauf heran, ggf. den Zeitpunkt einer PSA-Verdoppelung.

Weiters gibt es labormäßig und bilddiagnostisch noch gute Diagnosemöglichkeiten.

Und schließlich gefällt mir der Tumormarker uPM3, jetzt PCA3. Leider ist aber die Laborausarbeitung des Urins noch sehr problematisch (bei -18 Grad hunderte km Transport) und sehr teuer, aber zu empfehlen, vor allem bei Risikopatienten bzw. Unklarheiten.

Hoher PSA
Als Betroffener weise ich darauf hin, dass es bei der Behandlung von Blasenkrebs (z.B. BCG Instillationen) zu einen enormen Anstieg des PSA kommen kann (extreme P. Entzündung: BCGitis Prostata).

P.Ca. oder Blasenkrebs (B.Ca.), und dann?

Es ist erwiesen, dass diese 2 Krebsarten oft einher gehen, also dass B. Ca. Patienten P. Ca. bekommen, und umgekehrt!




P R O S T A T A K R E B S


Definition

– Die Prostata ist ein Teil der inneren Geschlechtsorgane des Mannes. Die Drüse von der Größe einer Kastanie umschließt den Anfangsteil der Harnröhre. Ihr Sekret wird dem Samen beigemischt und stimuliert die Beweglichkeit der Samenfäden.
– Das Prostatakarzinom ist in der Mehrzahl der Fälle (95%) ein Adenokarzinom (vom Drüsenepithelgewebe ausgehend).
– Häufigster maligner Tumor des Mannes, der v.a. zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auftritt.

Ursachen


– nicht eindeutig geklärt,
– genetische Faktoren, Einfluss der Androgene (= männliche Sexualhormone) und Ernährung sind mögliche Ursachen

Epidemiologie

– Inzidenz: 50/100.000 Männer/Jahr
– vor allem im höheren Lebensalter
(siehe auch krebszentrum.at/Österreichische Statistik)

Wie entsteht Krebs?
.....• Entwicklung bösartiger Zellen
.....• Unkontrolliertes Wachstum der Tumorzellen
.....• Aussaat ("Metastasierung") von Tumorzellen


Stadien Prostatakarzinom

T   
Primärtumor
T x
   Primärtumor nicht beurteilbar
T 0
   kein Anzeichen eines Primärtumors
T 1
   klinisch unauffälliger Tumor, weder tastbar noch durch bildgebende Verfahren nachweisbar
T 2
   Tumor auf Prostata begrenzt
T 3
   Durchbruch durch die Kapsel (= äußere Umhüllung) der Prostata
T 4
   Beteiligung von benachbarten Strukturen
N
   
regionäre Lymphknoten
N x
   Lymphknoten nicht beurteilbar
N 0
   keine regionären Lymphknotenmetastasen
N 1
   Befall eine Lymphknotens bis 2cm
N 2
   Befall eine Lymphknotens > 2-5cm oder multiple Lymphknotenmetastasen bis 5cm
N 3
   Lymphknotenmetastasen > 5cm
M
   
Fernmetastasen
M x
   Fernmetastasen nicht beurteilbar
M 0
   keine Fernmetastasen
M 1
   Fernmetastasen

Metastasierung

erfolgt lymphogen in iliakale, retroperitoneale und paraaortale Lymphknoten;
hämatogen v.a. in

– Knochen
– Leber
– Lunge
– Gehirn

Genetik

Eine familiäre Häufung kann beobachtet werden.


Charakteristika
Karzinom des höheren Alters und kontinuierliche Zunahme der Häufigkeit in den höheren Altersgruppen (daher oft Zufallsbefund bei Obduktionen von sehr alten Männern). Man muss also die natürliche Lebenserwartung des Patienten in der Therapieplanung berücksichtigen. (Der Sinn einer invasiven Behandlung bei symptomarmen Tumor und hohem Alter ist sehr fragwürdig).
Der Tumor ist primär symptomlos und bei Auftreten der ersten Beschwerden oft nicht mehr radikal operabel, d.h., die Radikaloperation setzt eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung (1x jährlich) voraus und ist daher entsprechend selten möglich.

Merke:
Eine Früherkennung des Prostatakarzinoms ist durch eine regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchung möglich. Nach dem 45. Lebensjahr sollte bei jedem Mann einmal im Jahr die Prostata untersucht werden.

Eine Heilung bei erfolgter Metastasierung (Lymphknoten) ist nicht möglich.
Das Prostatakarzinom ist hormonabhängig (Testosteron), so dass der therapeutische Androgenentzug (Potenzverlust!) die (lebensverlängernde) Basistherapie des fortgeschrittenen Karzinoms darstellt.
Lebenslange Medikation!

Symptome

– erst bei fortgeschrittenem Tumor!
– Dysurie
– evtl. Hämaturie
– Kreuz- und Rückenschmerzen ähnlich einem Ischiassyndrom (Metastasenschmerz ausgehend von Knochenmetastasen!)
– Nierenkolik (bei Ureterkompression oder -invasion)


Diagnostik und Verlaufskontrolle

Rektaler Befund

Das Karzinom ist hart (wie "Knochen") und die Prostata ab T3/T4 seitlich schlecht abgrenzbar.
("hart" heißt Tumorverdacht, eine Fehldiagnose ist möglich!)

Sonographie (transrektaler Ultraschall TRUS)

– TRUS bietet eine gute Möglichkeit der Diagnostik und Staging des Prostata-Ca
– Das Karzinom ist meist echoärmer, gelegentlich auch echoreicher (mit Verkalkungen) oder echogleich gegenüber dem Drüsengewebe, also auch hier Fehldiagnose möglich


Prostatabiopsie

– Stanzbiopsie, transrektal oder transperineal unter Ultraschallkontrolle, dann Histologie
– Feinnadelbiopsie, in gleicher Technik, dann Zytologie

Tumormarker (PSA)
– Prostataspezifisches Antigen im Serum (= PSA) ist wesentlicher Parameter bei Verlaufskontrolle (Titeranstieg bei Tumorprogression).
– PSA-Bestimmung im Serum hat höhere Sensitivität als digital-rektale Untersuchung oder TRUS.
– PSA-Wert >10ng/ml bedeutet in über 60% der Fälle das Vorliegen eines Prostata-Ca. Als Grenzwert gilt 4ng/ml, ein Wert darunter schließt allerdings ein Prostata-Ca nicht aus.
– Nach radikaler Prostatektomie muss der PSA-Wert nicht nachweisbar sein, ein Wiederanstieg des PSA-Wertes nach radikaler Prostatektomie geht einem klinischen Tumorrezidiv um ca. 1/2 bis 5 Jahre voraus.
– Alkalische Phosphatase ist nicht obligat, meist Hinweis auf Knochenmetastasierung

Knochenszintigraphie
Knochenmetastasennachweis

Problem: Lymphknotendiagnostik

Ein sicherer Metastasenausschluss ist mit keinem bildgebenden Verfahren (Ultraschall, CT, MRT, Lymphographie) möglich.
Die offene Biopsie (= "Staging-Lymphadenektomie" der Beckenlymphknoten) ist ebenfalls kein hundertprozentiger Metastasenausschluss, in höherem Alter ein belastender Eingriff und bei bereits erfolgter Metastasierung auch nicht kurativ.
(Die lapraraskopische Staging-Lymphadenektomie ist weniger belastend).

Vorsorge


Empfehlungen zur Früherkennung maligner Erkrankungen
(für Österreich gültige allgemeine Empfehlung des Arbeitskreises u. wiss. Komitees der ESO Wien)

Es ist den an der Erarbeitung der nun vorliegenden Empfehlungen beteiligten wissenschaftlichen Gesellschaften bzw. ihren Arbeitsgruppen besonders zu danken, dass sie eine neuerliche Anstrengung unternommen und an der Erstellung der nunmehrigen Empfehlung mitgearbeitet haben. Im Sinne dieser Vorgangsweise wurde bewusst zwischen Screening und der Früherkennung in folgender Weise unterschieden:

Vorsorge Prostatakarzinom
Normalpopulation
   
Maßnahme
   
Intervall
   
Zeitpunkt
     
rektale Palpation
PSA-Bestimmung
   
jährlich
ab dem 50. Lebensjahr
bei familiärer Prostata-
karzinomanamnese    
rektale Palpation
PSA-Bestimmung
TRUS
   
jährlich
ab dem 40. Lebensjahr


Therapie

Die Therapieempfehlungen entsprechen dem aktuellen Stand der Medizin und werden bei Bedarf, mindestens jedoch ein Mal pro Jahr überarbeitet bzw. aktualisiert.
Für die medikamentöse Therapie werden vom Autor in der Regel nur die Substanzgruppen bzw. Substanzen angegeben.

Überlegungen zur Therapie

Staging (TNM), Grading, Alter, natürliche Lebenserwartung und zusätzliche Erkrankungen bestimmen die Prognose aber auch die Auswahl der Therapie

1. Alters-Karzinom

– die natürliche Lebenserwartung ist in den Therapieplan einzubeziehen
– gravierende körperliche Umstellungen müssen vom Patienten verarbeitet werden können
– ein fixiertes Therapieschema ist daher nicht angebracht

2. Hochdifferenzierte Tumoren

haben nicht selten, aber nicht vorher bestimmbar, lange Latenzzeiten in der Progression

3. Verschiedene Therapiearten

und ihre variablen Kombinationen ermöglichen eine individuelle Anpassung an den einzelnen Patienten

4. Eine regelmäßige Tumorkontrolle

ist für einen optimalen Therapieerfolg unerlässlich

Therapierichtlinien
T1–Tumor
   Zufallsbefund bei therapieunabhängigem Adenom
Nur Kontrolle
T2–Tumor
   Intrakapsulärer Tumor
Lange Lebenserwartung: Radikale Prostatektomie – Heilung
Alternativ: Externe und interstitielle oder kombinierte Radiotherapie
T3 - T4-Tumor
   Extrakapsulärer Tumor mit / ohne Metastasen

Therapieziel ist die Lebensverlängerung und Lebensqualität; eine Heilung ist nicht möglich

Hormontherapie

Nach der EAU-Therapierichtlinie zur Hormontherapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms gelten derzeit folgende Punkte mit unterschiedlichem Evidenzgrad als gesichert:

1. Bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom verzögert eine Hormontherapie die Progression, verhindert potenziell schwerwiegende Komplikationen und besitzt eine effiziente palliative Wirkung hinsichtlich der Symptome. Sie verlängert jedoch nicht das Überleben (Evidenzgrad: 1b)

2. Bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom zeigen alle Kastrationsformen (Orchiektomie, LHRH-Analoga, Östrogentherapie (DES)) einen gleichwertigen therapeutischen Effekt (Evidenzgrad: 1b)

3. Eine nichtsteroidale Antiandrogen-Monotherapie (z. B. Bicalutamid) ist eine effektive Alternative zur Kastration bei Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung (Evidenzgrad: 1b)

4. Bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom bewirkt die zusätzliche Gabe von nichtsteroidalen Antiandrogenen bei einer Kastration einen kleinen Vorteil beim Gesamtüberleben gegenüber alleiniger Kastration. Dies ist jedoch mit vermehrtem Auftreten von Nebenwirkungen, reduzierter Lebensqualität und höheren Kosten assoziiert (Evidenzgrad: 1a)

5. Intermittierende und ,,minimale" Hormontherapien sind als experimentell anzusehen. (Evidenzgrad 3)

6. Bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom reduziert eine sofortige (bei Diagnosestellung) Androgensuppression sowohl die Krankheitsprogression als auch die Komplikationsrate aufgrund der Progression signifikant verglichen mit verzögertem (bei Auftreten symptomatischer Progression) Androgenentzug (Evidenzgrad: 1b)

7. Bilaterale Orchiektomie kann die kosteneffizienteste Form der Hormontherapie sein, speziell wenn diese nach dem Auftreten von Symptomen aufgrund der Metastasierung durchgeführt wird (Evidenzgrad: 3)

Nebenwirkungen, Lebensqualität (QoL) und Kosten der Hormontherapie

Viele Prostatakarzinompatienten, für die eine Hormontherapie indiziert ist, sind jung und sowohl körperlich als auch sexuell aktiv; damit sind die Auswirkungen der Therapie auf die Lebensqualität für die Abwägung welche der verschiedenen Hormontherapien eingesetzt wird von größter Bedeutung. In Hinblick darauf gewinnt die Monotherapie mit nicht steroidalen Antiandrogenen (z. B. Bicalutamid) zunehmend an Interesse, da durch diese ein normaler (oder sogar höherer) Serum Testosteronspiegel aufrechterhalten wird und sie darüber hinaus ein für den Patienten gutes Nebenwirkungsprofil zeigt.

Alternativen


1. Androgenentzug durch Operation: Orchiektomie
2. Radiotherapie
3. medikamentöse Kastration: LHRH-Analoga (Goserelin, Leuprorelin-Acetat, Triptorelin, Buserelin)
4. Antiandrogene: Bicalutamid, Flutamid
5. sogenannte "komplette Androgenblockade": LHRH-Analoga + Antiandrogene (Überlegenheit gegenüber Monotherapie nicht gesichert)
6. Kombination: Radiotherapie + Hormontherapie
7. bei Tumorresistenz- bzw. Progression unter den angeführten Therapievarianten (multiple Knochenmetastasen): Wechsel auf Estramustinphosphat

Symptomatische Therapie

(Bei multiplen Knochenmetastasen, Metastasenschmerzen)
– Der Patient ist auch bei multiplen Metastasen häufig noch monatelang lebensfähig, kann aber bei starken Knochenschmerzen völlig immobil werden!
– Adäquate Schmerzbekämpfung durch Verabreichung stark wirksamer Analgetika
(siehe auch Schmerznetz Österreich/Tumorschmerzen)

Zusatztherapie zu Estramustinphosphat


– Calcitonin, Biphosphonate
– gezielte Lokalbestrahlung
– Analgetika, Neuroleptika-Kombination
– Neurochirurgische Schmerzausschaltung (stereotaktische Chordotomie oder Morphinpumpe)
– Im Finalstadium Opioide!

Nachsorge


Nach dem Auftreten einer malignen Erkrankung und der häufig entstehenden Notwendigkeit der Verabreichung einer nachfolgenden adjuvanten Therapie werden üblicherweise die Patienten einer Reihe von Nachsorgeuntersuchungen unterzogen, die darauf abzielen, ein Tumorrezidiv frühzeitig zu erkennen. Der Sinn dieser Untersuchungen liegt darin, nach einer möglichst frühzeitigen Diagnostik und/oder dem Auftreten von Spätkomplikationen entsprechende Schritte setzen zu können, um die Lebensdauer der Patienten möglichst zu verlängern. Leider ist dies in vielen Fällen nicht möglich, da im Fall eines Rezidivs bei einer Vielzahl von Tumoren nicht mehr an Heilung gedacht werden kann.
(siehe krebszentrum.at/Nachsorge)

Beginn der Nachsorge
Abschluss der Primärtheraphie eines malignen Tumors
Eingangskriterium
Komplette Remission (R0-Resektion)
Positionierung
Routinevorgehen (außerhalb klinischer Studien), Ausnahmen nach ärztlicher Einschätzung und risikoadaptiert selbstverständlich möglich

Beendigung
Beendigung der hier aufgelisteten Routinenachsorge, gefolgt von Neuevaluierung mit situationsadaptiertem Vorgehen und der Einleitung entsprechender diagnostischer Maßnahmen bei klinisch manifester Metastasierung.

Nachsorge Prostatakarzinom
(Beim Prostatakarzinom richtet sich die Nachsorge im wesentlichen nach der vorangegangenen Therapie)
     
Radikale Prostatektomie
   
Strahlen-
Therapie
   
Hormontherapie
Maßnahme
   

Regelmäßige Kontrollen nach Leitlinien, z. B.:
Harnbefund, PSA    
Rektaluntersuchung    
Sonographie von Niere; Restharn    
Skelettszintigraphie
Wirbelsäulen-CT    



Edi

Anm.:
Herr Prof. Rübben ist wohl einer der 10 anerkanntesten
Urologen in Europa!



Diagnose Prostatakrebs

Studiogast Prof. Dr. med. Herbert Rübben, Urologe am Uniklinikum Essen


Prostatakrebs ist neben dem Lungenkarzinom die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Etwa mit 50 Jahren hat jeder vierte Mann erste krebsartige Veränderungen in der Prostata. Jedoch: Im Gegensatz zu anderen Krebserkrankungen entwickeln sich die meisten Prostatakrebse langsam. Deshalb sterben Männer häufiger mit einem Prostatakrebs als an einem solchen. Nur ein Viertel der Prostatakrebse verläuft aggressiv und erfordert schnellen Handlungsbedarf.

Männer ab 45 Jahren sollten eine Früherkennung machen, so die gängige Empfehlung. Doch der mehr und mehr angewendete sogenannte PSA-Test ist höchst umstritten.

Wozu man(n) die Prostata braucht

Die Prostata ist eine etwa walnussgroße Drüse, die unterhalb der Harnblase direkt am Enddarm anliegt. Sie umschließt die Harnröhre zwischen Blase und Penis. Man spürt sie nicht, und sie ist nur über den Enddarm tastbar.

Die Prostata hat eine entscheidende Funktion bei der Fortpflanzung. Denn sie produziert einen Großteil der Samenflüssigkeit. Bei einem Samenerguss mischen sich Spermien aus dem Hoden mit dem Prostatasekret zum Ejakulat zusammen. Das Prostatasekret ist ein unerlässliches Transportmittel für die Spermien. Und es enthält darüber hinaus viel Zucker, der als Energielieferant für die Spermien auf ihrem Weg in die Gebärmutter dient. Abgesehen von der Funktion bei der Fortpflanzung hat die Prostata aber keine lebenswichtige Aufgabe.

Allgemeines zum Prostatakrebs

Rund 40.000 erkranken jährlich in Deutschland am Prostatakrebs. 11.000 - 12.000 Männer sterben daran, im Schnitt sind die Betroffenen dann 78 Jahre alt.
Die Todesfälle sind in der Regel die Folge eines Tumors, der bereits Tochtergeschwülste abgesiedelt hat, typischerweise in die Knochen und in die Lunge. Nach heutigem Stand der Medizin ist eine Heilung grundsätzlich nur noch dann möglich, wenn der Krebs auf die Prostata beschränkt ist. Sind bereits Metastasen im Körper vorhanden, kann eine Behandlung höchstens das Leben verlängern, aber nicht mehr von der Krankheit heilen.

Wodurch entsteht Prostatakrebs?

Die allgemein für Krebs typischen Risikofaktoren wie Rauchen, ballaststoffarme, an tierischen Fetten reiche Ernährung und übermäßiger Alkoholgenuss gelten auch als Risikofaktoren für den Prostatakrebs. Darüber hinaus sind noch folgende Faktoren bekannt:

Hormone
Männer die in jungen Jahren ihre Hoden verloren haben, erkranken nicht an Prostatakrebs. Offenbar ist das männliche Sexualhormon Testosteron für die Krebsentstehung unerlässlich. Bekannt ist auch, dass Testosteron bereits vorhandene Krebszellen im Wachstum fördert.

Vererbung
Wer einen Vater oder Bruder mit Prostatakrebs hat, trägt ein rund 3 mal höheres Prostatakrebs-Risiko in sich als der Bevölkerungsdurchschnitt. Auch sind Schwarze in den USA rund 9 Mal häufiger betroffen als Weiße, vermutlich ebenfalls aufgrund einer genetischen Disposition.

Ernährung
In Japan erkranken etwa 10 mal weniger Männer an Prostatakrebs als in den USA. Japaner, die in die USA emigrieren, tragen aber schon nach kurzer Zeit das gleiche Risiko wie der US-Bevölkerungsschnitt. Das spricht für einen deutlichen Umwelteinfluss, als besonders wichtig schätzen Experten dabei die Ernährung ein.

Früherkennung

Symptome, die man selber spürt
Rund jeder zweite Mann bekommt im Alter Beschwerden, die auf Veränderungen in der Prostata beruhen. Typisch sind Schwierigkeiten beim Urinieren, d.h. der Harnfluss ist reduziert und die Blase entleert sich nicht mehr vollständig, was einen ständigen Harndrang zur Folge hat.
Der Grund für diese Symptome ist eine Schwellung der Prostata. Sie drückt dann auf die Blase und engt die Harnröhre ein. In den allermeisten Fällen ist diese Schwellung gutartig. Sie kann allerdings auch durch ein Karzinom verursacht sein, das dann aber schon weit fortgeschritten ist.

Früherkennung durch den Arzt
Prostatakrebs im Frühstadium verursacht in der Regel keinerlei Beschwerden. Ärzte drängen daher auf eine jährliche Krebsvorsorguntersuchung bei Männern ab 50. Der einzige Test, der von den Krankenkasse bezahlt wird, ist dabei die Tastuntersuchung mittels Finger durch den Enddarm. Nur: Das Tasten mit dem Finger bringt eigentlich nichts. Es ist, wie die Urologen fast zynisch sagen, eine Methode zur "Späterkennung". Denn wenn sich ein Tumor schon mit dem Finger tasten lässt, ist das Schicksal des Patienten meist besiegelt. Der Krebs ist so groß, dass er bereits Metastasen in den Körper geschickt hat.
Trotzdem: Alle Krankenkassen empfehlen den Fingertest. Und die Ärzte machen ihn, denn er bringt ein paar Euro. Ihr Früherkennungs-Repertoire ist damit aber nicht zuende. Denn sie bieten noch den sogenannten PSA-Test an, nach Ansicht der meisten Urologen die Methode der Wahl. Er kostet rund 25 Euro, die der Patient selbst übernehmen muss.

Streit um den PSA-Test
Mit dem Test kann man ein Eiweiß im Blut nachweisen, das sogenannte Prostata-spezifische Antigen. Dieses Eiweiß wird bevorzugt von Tumorzellen gebildet. Ein erhöhter Wert kann, muss aber nicht auf einen Tumor hindeuten. Die Übereinkunft der Urologen ist: Liegt der Wert über 4 Nanogramm pro Milliliter Blut, dann sind weitere Untersuchungen nötig wie Gewebeprobe-Entnahme (Biopsie) und - falls ein Tumor entdeckt wird - Operation. Doch ob man dem Patienten mit der PSA-Bestimmung tatsächlich etwas Gutes tut, ist derzeit höchst umstritten.

Oft Fehlalarm durch PSA-Test
Denn die bisher verfügbaren Zahlen sprechen kaum für den Test. Zum einen ist er sehr unspezifisch: Bei 200 von 1000 Männern um die 65 fällt der Wert verdächtig hoch aus. Eine Biopsie ist die Folge. Dabei werden mit einer Hohlnadel durch den Enddarm hindurch Stanzproben aus der Prostata entnommen, was für die Patienten eine gehörige Belastung darstellt. Dabei belegt die Statistik: Bei 160 dieser 200 Männer stellt sich erhöhte PSA-Wert als Fehlalarm heraus. Ohne den Test wären ihnen Sorgen und eine Biopsie erspart geblieben.

Bei rund 40 Männern wird allerdings ein Tumor entdeckt. In der Regel werden die Patienten dann operiert, d.h. die Prostata wird vollständig entfernt. Damit hat der Test eigentlich sein Ziel erreicht. Aber tatsächlich ist nur ein Teil der Tumore auch gefährlich. Neueste US-Statistiken gehen davon aus, dass über die Hälfte aller Tumore, die der Test bei Männern über 65 findet, den Mann nie belästigt hätten. Und das liegt an den besonderen Eigenschaften des Prostatakrebses. Denn es gibt ihn in zwei Varianten - eine davon ist aggressiv und meist tödlich, die andere wächst dagegen sehr langsam. Und dieser eher harmlose Krebs ist obendrein extrem häufig: 80 jährige Männer haben zu rund 70 Prozent ein Karzinom, wenn man mit Biopsien danach sucht.
Von 100 Männern mit Prostatakrebs sterben letztlich nur 3 daran. Die übrigen 97 sterben an ganz anderen Krankheiten, und oft haben sie zeitlebens nichts von ihrem Krebs gespürt. Hätten sie aber alle den PSA-Test machen lassen, wie es die Ärzte fordern, dann wären viele zu Krebspatienten geworden, ohne dass sich ihr Leben auch nur um einen Tag verlängert hätte.

Operation mit Nebenwirkungen

Das Dilemma der Ärzte ist: Sie können anhand des Tumorgewebes nicht erkennen, um welche Tumorvariante es sich handelt. Daher raten sie zur Sicherheit fast immer zur Operation. Doch deren Folgen können drastisch sein: Mindestens jeder zweite Mann wird impotent. Das ist nur für jemanden, der dank Früherkennung länger lebt, ein akzeptabler Preis. Doch ob der Test das leisten kann, ist durch keine Studie bewiesen. Es kann zum Beispiel sein - und manche Daten sprechen dafür - dass die wenigen gefährlichen und schnell wachsenden Prostatakarzinome schon sehr früh Metastasen bilden, bevor sie durch den PSA-Test überhaupt auffallen. US-Forscher gehen davon aus, dass bestenfalls 3 von 100 Krebspatienten dank des PSA-Tests tatsächlich einen Vorteil im Sinne einer höheren Lebensqualität haben. Für die übrigen bedeutet die Anwendung eine echten Schaden.

Aufklärung tut Not

Zur Zeit wird in einer großen europäischen Studie mit 200.000 Patienten untersucht, ob der PSA-Test tatsächlich das Leben von Patienten verlängern kann, d.h. ob er die aggressiven Tumorvarianten entdeckt, bevor sie Metastasen bilden. Mit Ergebnissen ist aber erst in drei Jahren zu rechnen. Die Frage ist nun: Wie sollen Ärzte angesichts dieser Tatsachen jetzt mit dem PSA-Test umgehen? Auf dem deutschen Urologen-Kongress einigte man sich darauf, die Patienten in Zukunft besser aufzuklären. Ein kürzlich von der Stiftung Warentest durchgeführter Urologen-Check in Berlin verlief allerdings höchst ernüchternd: 9 von 10 Ärzte klärten die Patienten nur ungenügend oder gar nicht über die kritischen Aspekte des PSA-Tests auf.

Komplikationen der Prostata-Entfernung

Eine langfristige Heilung ist nur möglich, wenn der Tumor auf die Prostata beschränkt ist. Dann empfehlen Ärzte meist die vollständige Entfernung des Organs. Aufgrund der anatomischen Lage zwischen Blase und Blasen-Schließmuskel sind Komplikationen recht häufig.

Inkontinenz
Die Kontrolle des Urins gelingt durch zwei Schließmuskeln, einer liegt oberhalb der Prostata, einer unterhalb. Der obere wird bei jeder OP mit entfernt, dadurch fällt es den meisten Patienten nach der OP zunächst schwer, den Urin zu halten. Je nach Patient dauert es Tage oder auch Monate, bis die Kotrolle über den Urin vollständig gelingt. Je nach Statistik bleibt bei rund 8 bis 30 Prozent aller Patienten dauerhaft eine sogenannte Inkontinenz, d.h. sie können den Urin nicht immer vollständig halten. Diese Inkontinenz kann zu großen psychischen Belastungen führen.

Impotenz
Unmittelbar an der Prostata entlang verlaufen Nervenstränge, die für eine Erektion unerlässlich sind. Werden sie bei der OP durchtrennt - und das ist häufig der Fall - so ist die Fähigkeit zur Erektion für immer verloren. Je nach Umfang des Tumors können die Operateure die Nerven zumindest teilweise erhalten. Trotzdem bleiben insgesamt 70 Prozent aller Patienten nach der Prostataentfernung impotent, d.h. sie erleben keine "spontane" Erektion mehr. Teilweise können sie aber die Fähigkeit zum Orgasmus, z.B. nach manueller Stimulation, trotzdem behalten.

Hilfsmittel bei Impotenz
Liegt eine Impotenz vor, kann der Arzt verschiedene Hilfsmittel anbieten. Als recht wirksam haben sich Medikamente wie Viagra erwiesen. Sie bewirken in rund 60 Prozent aller Fälle, dass zumindest nach einer gewissen Übungsphase wieder eine Erektion möglich ist. Allerdings haben solche Potenzmittel z.T. erhebliche Nebenwirkungen vor allem bei Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen. In den USA wurde sogar über angebliche Todesfälle durch Viagra berichtet.

Weitere Hilfsmittel sind Vakuumpumpen oder sogenannte Penisprothesen. Dabei handelt es sich um hydraulische Zylinder, die in den Penis implantiert werden. Über eine Pumpe kann der Patient dann eine künstliche Erektion herbeiführen.


Techniken der Operation

Die Prostata-OP ist mittlerweile in vielen Krankenhäusern reine Routine. Der Aufenthalt in der Klinik beträgt rund 10 - 14 Tage. Die OP selbst dauert rund eine Stunde.

Verschiedene OP-Verfahren sind möglich. Am häufigsten angewendet wird die OP durch Unterbauchschnitt, d.h. die Prostata wird durch einen Längsschnitt entfernt, der vom Nabel abwärts bis zum Beginn der Schambehaarung reicht. Weniger aufwendig und meist schonender für die Patienten ist der Eingriff über den sogenannten Dammschnitt zwischen Hodensack und After. Allerdings ist zur Entfernung der Lymphknoten (muss unter Umständen gemacht werden, um die Wanderung von Metastasen festzustellen) eine zweite OP nötig. Beim Unterbauchschnitt ist Entfernung von Prostata und Lymphknoten gleichzeitig möglich. Ein drittes Verfahren ist die OP über Bauchspiegelung, bei der nur ein kleiner Hautschnitt erfolgt und der Arzt die Entfernung der Prostata über Endoskope kontrolliert. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, dass eine OP länger dauert.

Alternativen zur Prostata-Entfernung

Einige Männer, gerade wenn sie schon älter als 70 sind, lehnen eine Operation ab. Es kann auch vorkommen, dass der Zustand des Patienten oder andere Erkrankungen eine Operation als zu riskant erscheinen lassen. Dann gibt es die Möglichkeit, den Tumor mit Hilfe alternativer Methoden zu bekämpfen.

Äußere Bestrahlung
Dabei wird über eine Art Röntgengerät, das sehr stark auf den Tumor fokussiert seine energiereiche Strahlung abgibt, der Tumor bekämpft.

Interne Bestrahlung
Es gibt auch die Möglichkeit, direkt in das Tumorgewebe Strahlenquellen zu implantieren (sogenannte "Seeds"), die dann permanent den Tumor bestrahlen. Die Seeds sind etwa reiskorngroße Titanstifte, die mit radioaktivem Palladium oder Jod beladen sind. Die Seeds werden in der Prostata belassen, wo sie ihre zerstörende Strahlendosis abgeben. Da die Strahlung rasch abklingt, brauchen sie nicht wieder entfernt zu werden. Nach 1 bis 2 Tagen Klinikaufenthalt kann der Patient bereits wieder nach Hause. Diese Methode wenden Ärzte aber nur bei Tumoren an, die im Frühstadium sind und als wenig aggressiv eingestuft werden.

Ob die Bestrahlungstherapie grundsätzlich eine Alternative zur Prostata-Entfernung darstellt, ist unter deutschen Urologen umstritten. Urologen mit viel Erfahrung bei der Bestrahlung empfehlen die Bestrahlung, häufig operierende Urologen empfehlen die Operation. Insgesamt ist in Deutschland die Operation ganz klar die Therapie Nummer eins, während z.B. in den USA vor allem die interne Bestrahlung zur Zeit einen regelrechten Boom erlebt.

Kryotherapie
Über Hohlnadeln wird flüssiger Stickstoff in die Prostata gespritzt. Die Temperaturen von rund -180°C lassen das Tumorgewebe absterben. Auch diese Therapie ist für die Patienten recht schonend, wird aber kaum angewandt, da Langzeitstudien fehlen.

Ultraschall
Über eine in den Enddarm eingeführte Sonde wird ein spezieller Ultraschall an die Prostata abgegeben. Dadurch erwärmt sich das Gewebe und die besonders hitzeempfindlichen Tumorzellen sterben ab. Wie die Kryotherapie ist auch die Tumorzerstörung mittels Ultraschall eher eine exotische, selten angewendete Methode.

Hormonentzug als Tumortherapie
Das männliche Sexualhormon Testosteron fördert nachweislich das Tumorwachstum. Schon seit den 40er Jahren wird Prostatakrebs daher durch Hormonentzug behandelt, z.T. als Alternative zur OP, oft aber auch als Behandlung nach der OP, um ein Wiederausbruch der Krankheit zu verhindern oder um bei weit fortgeschrittenen, metastasierendem Tumor das Wachstum der Krebszellen zu verlangsamen und so Schmerzen zu lindern.

Die historisch erste Methode, um den gewünschten Abfall des Testosteronspiegels zu erreichen, war die Kastration, also die Entfernung beider Hoden. In den 70er Jahren wurde dann die sogenannte pharmakologische Kastration entwickelt. Zunächst mittels weiblicher Östrogene, später mit sogenannten Anti-Androgenen konnten Ärzte dann medikamentös die Bildung von Testosteron unterdrücken.

Heute ist der Hormonentzug eine sehr häufig angewandte Therapie des Prostatakrebses, die allerdings auch ihre Nebenwirkungen hat (s. auch O-Ton!), wie Verlust der Libido, Anschwellen der Brüste, Depressionen, Hitzewallungen, Muskelschwund mit Gewichtszunahme.

Chemotherapie
Die von anderen Krebserkrankungen her bekannte Chemotherapie, d.h. die Tumorbekämpfung mit Zytostatika, wird beim Prostatakrebs selten angewandt. Der Grund: Prostatakrebs wächst vergleichsweise langsam, die Zellgifte der Chemotherapie wirken aber auf nur bei sich sehr schnell teilenden Zellen gut. Die Chemotherapie wird daher nur in Ausnahmefällen bei weit fortgeschrittenem Krebs eingesetzt.




Edi


Prostatakrebs

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Prostatakrebs (medizinisch: Prostatakarzinom; PCa),

eine bösartige Tumorerkrankung, geht vom Drüsengewebe der Vorsteherdrüse (Prostata) aus. In Deutschland sterben knapp 3 von 100 Männern an Prostatakrebs.[1][2] Auch wenn der Wert relativ gering ist, gehört der Prostatakrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes: Er ist innerhalb der Gruppe der an Krebs gestorbenen Männer für etwa 10 Prozent der Todesfälle verantwortlich und stellt damit die dritthäufigste tödliche Krebserkrankung nach Lungen- und Darmkrebs dar.[2]

Das Frühstadium der Erkrankung ist symptomlos. Im fortgeschrittenen Stadium können Beschwerden wie Blasenentleerungsstörungen, Knochenschmerzen und später Gewichtsverlust und Blutarmut auftreten. Bei Stellung der Diagnose nach der klinischen Manifestation durch solche Symptome hat häufig schon eine Metastasierung, vorrangig in die lokalen Lymphknoten oder das Skelett, stattgefunden.
Eine Behandlung mit Aussicht auf Heilung ist nur möglich, wenn das entartete Gewebe die Organgrenzen noch nicht überschritten hat und keine Metastasen vorliegen.

Da es in der Regel erst bei fortgeschrittener Erkrankung zu Beschwerden kommt, wird in Deutschland eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung für Männer über 45 Jahren angeboten, um die Wahrscheinlichkeit der Diagnosestellung des Krebses noch im heilbaren Frühstadium zu erhöhen. Das Prostatakarzinom ist jedoch eine Krankheit älterer Männer, und die Mehrzahl der Erkrankten würde an anderen Ursachen versterben, bevor es überhaupt Symptome verursacht. Daher ist die Entscheidung zur Behandlung schwierig und vom Einzelfall abhängig.

Therapeutische Optionen sind die Operation mit kompletter Entfernung der Prostata (Prostatektomie), die Strahlentherapie, die Hormontherapie und in manchen Fällen die Chemotherapie.

Prostatakrebs ist auch bei Tieren beschrieben, unter den Haustieren ist er beim Haushund am häufigsten.

Inhaltsverzeichnis

•   1 Die Prostata
•   2 Epidemiologie
•   3 Risikofaktoren und protektive Faktoren
•   4 Molekularbiologische Aspekte des Prostatakarzinoms
•   5 Pathologie und Histopathologie
o   5.1 Makroskopische Pathologie
o   5.2 Mikroskopische Pathologie
•   6 Symptomatik
•   7 Diagnostik
•   8 Tumorstadien
o   8.1 Manifestationsstadien
o   8.2 Histopathologisches Grading
o   8.3 Gleason-Score
o   8.4 Ergänzendes Grading mit DNA-Zytometrie
o   8.5 Staging (TNM-System)
o   8.6 Tumorgröße
•   9 Therapie
o   9.1 Operation
o   9.2 Strahlentherapie (Radiatio)
o   9.3 Hochintensiver fokussierter Ultraschall
o   9.4 Androgensuppression
o   9.5 Chemotherapie
o   9.6 Immuntherapie
o   9.7 Abwarten
o   9.8 Palliativtherapie
•   10 Prognose und Auswirkungen auf die Lebenserwartung
•   11 Früherkennung
•   12 Geschichte
•   13 Veterinärmedizin
o   13.1 Symptome, Diagnostik, Therapie
•   14 Quellen
•   15 Literatur
o   15.1 Fachliteratur
o   15.2 Erfahrungsberichte
•   16 Weblinks


Die Prostata

oder Vorsteherdrüse ist eine akzessorische Geschlechtsdrüse aller männlichen Säugetiere einschließlich des Menschen. Sie liegt beim Menschen unterhalb der Harnblase und umkleidet die Harnröhre bis zum Beckenboden. Sie ähnelt beim Mann in Größe und Form einer Kastanie. An die Rückseite der

und weiter geht es unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Prostatakrebs

Edi


Anatomie u. Physiologie d. Prostata


Makroskopische Anatomie

Zu den akzessorischen Geschlechtsdrüsen werden gerechnet: Samenblasen (Vesicula seminalis), Vorsteherdrüse (Prostata) und Cowper'sche Drüsen (Glandulae bulbourethrales).

Vesicula seminalis
Die paarigen Vesiculae seminales (Samenblasen) liegen hinter der Harnblase und sind ungefähr jeweils 5x1x1 cm groß. Dorsal liegt das Rektum, lateral der Ureter. Der Ausführungsgang der Samenblase mündet in die Ampulla ductus deferentis und bildet den Ductus ejaculatorius.

Zur Anatomie der ableitenden Samenwege siehe Anatomie der Hoden.

Abbildung 2.1:

Prostatazonen nach (McNeal, 1988), Zeichnung modifiziert nach (Benninghoff, 1993): Prostatazonen in verschiedenen Prostataebenen: Frontalebene (oben), Sagittalebene (mitte) und Horizontalebene (unten). Die periurethrale Mantelzone (schraffierte Zone) umgibt die Harnröhre zwischen Colliculus und Harnblasenhals. Die Innenzone (ohne Schraffur) bildet eine trichterartige (Sagittalschnitt) oder ringartige (Horizontalschnitt) Zone, welche sich zwischen der Mantelzone und Aussenzone kranial des Colliculus ausbildet. In der Innenzone verläuft der Ductus ejaculatorius. Die Aussenzone beinhaltet die peripheren Drüsenabschnitte der Prostata (gepunktete Zone).

Prostata

Pyramidenförmiges Organ mit Apex (Übergang in die Harnröhre) und Basis (Übergang in die Harnblase), welches unterhalb der Harnblase vor dem Rektum lokalisiert ist. Die Prostata wiegt ungefähr 20 g (3 cm lang, 4 cm breit, 2 cm dick), es bestehen erhebliche Schwankungen. An der Basis der Prostata liegen die Vesiculae seminales.
Durch die Prostata zieht die Pars prostatica der Harnröhre, in deren Mitte am Colliculus seminalis (Verumontanum oder Samenhügel) die paarigen Ductus ejaculatores münden.
Der Utriculus der Prostata ist ein Rest des Müllergangs und ist mittig auf dem Colliculus als kleine Öffnung zu identifizieren. Meist ist er nur 6 mm groß, kann aber Ausgangspunkt von Divertikeln oder Zysten werden.
Weiterhin münden in die Pars prostatica der Harnröhre ungefähr 30 Prostatadrüsen mit einzelnen Ausführungsgängen.

Bindegewebige Hüllen:
umgeben wird die Prostata von einer derben Organkapsel, apikal fixieren die paarigen Ligg. puboprostatica die Prostata am Schambein. Die Organkapsel ist apikal am Übergang zum Schließmuskel und basal am Übergang zur Harnblase nicht nachweisbar.

Ventral wird die Prostata von der endopelvinschen Faszie (viszerales Blatt des Fascia diaphragmatis pelvis superior) überzogen, welche nach lateral auf den benachbarten M. levator ani (Pars pubococcygea) umschlägt (parietales Blatt der Fascia diaphragmatis pelvis superior). Die Umschlagfalte wird Arcus tendineus fascia pelvis genannt. Der N. cavernosus verläuft im parietalen Blatt der endopelvinschen Faszie latero-dorsal der Prostata. Dorsal bildet die Denovilliersche Faszie die Abgrenzung zum Rektum.
Der M. rectourethralis ist ein glattmuskulärer Y-förmiger Muskel, welcher dorsal am Apex der Prostata liegt. Er entspringt zweischenkelig am Rektum und inseriert am perinealen Fettkörper, dadurch trennt der Muskel die Harnröhre vom Rektum (Brooks u.a., 2001).

Zonale Gliederung:

nach embryologischen und pathologischen Gesichtspunkten kann die Prostata in drei Zonen eingeteilt werden [Abb. 2.1] (McNeal, 1988):

Periurethrale Mantelzone:

(engl. transition zone) umgibt die Harnröhre zwischen Colliculus und Harnblasenhals. Die periurethrale Mantelzone stellt ungefähr 5-10% der Prostatamasse und ist bei der BPH stark vergrößert [Abb. 2.1 Kapitel BPH].

Innenzone:

(engl. central zone) 25% der Drüsen, welche wahrscheinlich von dem Wolff'schen Gang abstammen. Sie bilden eine trichterartige (Sagittalschnitt) oder ringartige (Horizontalschnitt) Zone, welche die Samenwege beinhalten.

Aussenzone:

(engl. peripheral zone) 70% der Drüsen, bilden die peripheren Drüsenabschnitte der Prostata.


Weitere Infos:
http://www.urologielehrbuch.de/prostataanatomie.html

Werner


Neulich habe ich folgendes gelesen:

In diesem Land haben 80 Prozent der 80jährigen Männer Prostatakrebs,
den Autopsien zufolge.

Wie viele sterben an Prostatakrebs?
Etwa drei Prozent.

In Amerika wird Prostatakrebs sechs Mal häufiger diagnostiziert als in Dänemark.

Wie sieht es nun mit der Sterblichkeit in Amerika und Dänemark aus?
Sie liegt genau gleich hoch.

Mit anderen Worten: Wer suchet, der findet.

Dabei sind das meiste, was wir finden, Krebserkrankungen, die ohnehin nicht tödlich verlaufen wären.


Also irgendwie ist mir schon lieber ich weiß,
ob ich einen schlafenden Haustierkrebs habe,
oder ob ein aggressiver Krebs dabei ist,
mich fertig zu machen.

Dietmar E.

#5
Prostata: Wenn der PSA-Wert erhöht ist

Der leitende Oberarzt an der Urologie im Krankenhaus Wien Hietzing

steht Ihnen via Internet Rede und Antwort.

http://www.kurier.at/interaktiv/experten/

Fragen über Internet senden - Antworten kommen in den nächsten Tagen per Email!



Nützt die Chance!
Fragen mit den Antworten bitte an kontakt@krebsforum.at oder ins Forum schreiben!
"Zu meiner Zeit gab es Dinge, die tat man, und Dinge, die man nicht tat, ja, es gab sogar eine korrekte Art, Dinge zu tun, die man nicht tat." (Sir Peter Ustinov)