E-Health-Initiative diskutiert Nutzen für Patienten
Technologielösungen und langfristige Entwicklung im Fokus der 3. Tagung
Wien (pte/16.05.2008/06:25) - Die dritte Tagung der E-Health-Initiative
http://ehi.adv.at, die heute, Freitag, in Wien stattfindet, beschäftigt
sich in diesem Jahr mit dem Nutzen der neuen Technologien im
Gesundheitswesen. Als Ziel der E-Health-Strategie wurde die Schaffung von
Rahmenbedingungen für eine koordinierte langfristige Entwicklung
vorgeschlagen. Damit soll für den Bürger bzw. den Patienten ein
höchstmöglicher Nutzen durch den Einsatz der Informations- und
Kommunikationstechnologie (IKT) im Gesundheitswesen gewährleistet werden.
Zugleich warnen Experten allerdings auch vor einer rasanten Zunahme an
Datenbegehrlichkeiten - etwa durch Privatversicherungen - die eine Gefahr
des Datenmissbrauchs mit sich bringen.
Bei der jetzigen Konferenz werden anhand von konkreten
E-Health-Anwendungen innovative Nutzungsmöglichkeiten der Informations-
und Kommunikationstechnologie im Gesundheits- und Sozialwesen aufgeführt.
Zudem werden Erfahrungen mit diesen Anwendungen aus der Sicht von
Diensteanbietern und Vertretern der Patienten präsentiert. Ebenso wird
ein Ausblick auf neuere E-Health-Entwicklungen insbesondere im
europäischen Umfeld geboten.
Michael Gruska vom SKA-Rehabilitationszentrum der PVA in Hochegg setzt
sich in seinem Vortrag mit der Bedeutung der telemedizinischen Verfahren
in Diagnose und Therapie bei Herz-Kreislauferkrankungen auseinander. Die
Anwendung moderner Verfahren könne nicht nur für den Patienten, sondern
auch für die Allgemeinheit wesentliche Vorteile erbringen und damit
notwendige Behandlungsmaßnahmen angenehmer und zugleich auch
kosteneffektiver gestalten. Der Grazer Radiologe Peter Kullnig zeigt
anhand einer Live-Demo wie die Bild- und Befundübermittlung des Diagnose
Online Portals am DiagnostikZentrumGraz DZG
http://www.dzg.at funktioniert.
Günter Schreier von den Austrian Research Centers
http://www.arcsmed.at beleuchtet den Umstand, dass Mobiltelefonen zukünftig eine stärkere
Bedeutung für die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zuteil werden
könne. "Aufgrund seiner ubiquitären Verfügbarkeit, der absoluten
Mobilität und der Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeiten stellt das
Handy eine universelle Toolbox für E-Health und Telemedizin dar." Diese
reiche von der einfachen Erinnerung zur Medikamenteneinnahme per SMS,
über das mobile elektronische Diabetes-Tagebuch bis hin zum
Home-Monitoring bei Herzschwäche. "Zahlreiche Möglichkeiten erlauben es,
den Patienten enger in die Gesundheitsvorsorge einzubinden und damit
Barrieren in Richtung personalisierter Medizin zu überwinden."
Der Pharmakologe Eckhard Beubler vom Institut für experimentelle und
klinische Pharmakologie der Universität Graz
http://www.meduni-graz.at verweist in seinem Vortrag auf die Gefahren von Wechselwirkungen
verschiedener Medikamente. "Ein weggelassenes Arzneimittel verhindert
unter Umständen mehrere Wechselwirkungen. Die Kenntnisse über
Arzneimittelwechselwirkungen haben in den vergangenen Jahren enorm
zugenommen", erklärt der Wissenschaftler. Der Vortrag soll an die
Ärzteschaft appellieren, so wenige Arzneimittel wie möglich zu verordnen
und darauf zu achten, dass diese gut aufeinander abgestimmt sind.
Die Implementierung von E-Health-Systemen müsse allerdings in vielen
kleinen, aber optimal aufeinander abgestimmten Schritten erfolgen, um den
bestmöglichen Nutzen für alle Beteiligten zu erreichen, betont Karl Peter
Pfeiffer von der E-Health-Initiative.