Radiochemotherapeutische Optionen beim HarnblasenkarzinomRadiochemotherapeutic Options for Bladder Cancer
C. Weiss1, R. Sauer2, C. Rödel1
1 Klinik für Strahlentherapie und Onkologie, Universität Frankfurt
2 Strahlenklinik, Universität Erlangen
Zusammenfassung
Die
Standardbehandlung des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms ist die radikale Zystektomie,
während beim oberflächlichen „high-risk”-Karzinom zunächst die organerhaltende Therapie mit einer Kombination
aus transurethraler Resektion (TUR) gefolgt von einer intravesikalen Instillation empfohlen wird.
Der Übersichtartikel fasst die
radiochemotherapeutischen (RCT) Optionen bei oberflächlichen und muskelinvasiven Urothelkarzinomen -
als Alternative zu oder als neoadjuvante Ergänzung der rein operativen Therapieverfahren - zusammen:
Die Kombination von TUR und moderner RCT ermöglicht bei „high-risk”-T1-Tumoren Rezidiv- und Progressionsraten
in einer Größenordnung von 30 % bzw. 15 %.
Für muskelinvasive Tumoren sind die Überlebensraten im nicht-randomisierten Vergleich denen der primären Zystektomie
vergleichbar.
Etwa 80 % der überlebenden Patienten behalten jedoch ihre eigene Blase.
Voraussetzung ist jedoch ein eingespieltes interdisziplinäres Team, das die jeweiligen Bausteine der
multimodalen Behandlung mit hoher Qualität und zeitlich aufeinander abgestimmt einsetzt.
Integraler Bestandteil ist dabei die Salvage-Zystektomie bei Nonrespondern und bei invasiven Rezidiven.
Ideale Kandidaten für den Organerhalt sind Patienten mit frühen
Tumorstadien (T1/2) und unifokalen Tumoren.
Bei lokal weit fortgeschrittenen
Tumoren (≥ T3b/T4) ist das Konzept der präoperativen Radiochemotherapie
vor geplanter Zystektomie Erfolg versprechend.
http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/uro/doi/10.1055/s-2008-1038150;jsessionid=76EF7234A9212BECBAF6624128733A44.jvm4