BERLIN (dpa). Die Bundesregierung will die Kennzeichnung allergener Stoffe in unverpackten Lebensmitteln verbessern. Mehr als 30 Prozent der Bundesbürger litten an einer allergischen Erkrankung, sagte der Parlamentarische Verbraucherstaatssekretär Gerd Müller (CSU) am Dienstag in Berlin nach einer Konferenz zu Allergien.
"Rund 40 Prozent der Drei- bis Siebenjährigen sind davon betroffen. Die Tendenz ist weiter steigend." Die Lebensmittelwirtschaft habe Ansätze für eine bessere Kennzeichnung loser Ware zum Beispiel auf dem Kassenbon vorgelegt, das Fleischerhandwerk entwickle ein Informationssystem. Die Verbreitung brauche aber noch einige Zeit.
Müller zog eine Zwischenbilanz des Nationalen Aktionsplans gegen Allergien. Vorgesehen ist nach Angaben aus dem Ministerium auch die Prüfung von Schwellenwerten und Textilsiegel für allergene Stoffe in Kleidung. Die Forschung soll verstärkt werden. Allergien würden oft nicht erkannt und häufig falsch therapiert, sagte Müller.
Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Aktionsplan im vergangenen Jahr vorgestellt. Nach seinen Plänen sollten Kunden bereits ab Herbst 2007 beim Fleischer oder Bäcker mehr Informationen über Stoffe bekommen, die Allergien auslösen können. Er wollte zudem bis Herbst erreichen, dass die zwölf wichtigsten allergenen Stoffe auch bei unverpackter Ware gekennzeichnet werden.
Seehofer soll CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident werden. Müller gilt als möglicher Nachfolgekandidat im Amt des Verbraucherministers.
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