Lebenswandel beeinflusst das Krebsrisiko - positiv wie negativ
PatientInnen-Tage beim europäischen Krebskongress ESMO am 29. und 30. September in Wien
Wien (OTS) - Der Lebenswandel beeinflusst in hohem Maße das Risiko,
später im Leben an Krebs zu erkranken. Die entscheidenden negativen
Faktoren dabei sind das Rauchen, mangelnde Bewegung und Übergewicht.
Das sagte die Onkologin Gabriela Kornek von der Universitätsklinik
für Innere Medizin und vom Comprehensive Cancer Center (CCC) der
MedUni Wien anlässlich des bevorstehenden europäischen
Krebskongresses ESMO von 28. September bis 2. Oktober in Wien, der
unter Federführung der MedUni Wien stattfindet.
"Bei der Vorsorge, egal ob Darmspiegelung oder Mammografie, werden
die ÖsterreicherInnen immer besser und eigenverantwortlicher", sagt
Kornek. "Bei der Prävention durch den Lebenswandel leider nicht. Wir
sind bei den jungen RaucherInnen top und haben die jüngsten
Alkoholiker." Dabei könne nachweislich allein durch eine
15-prozentige Reduktion des Zigarettenkonsums und durch 30 Prozent
mehr Bewegung und gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse eine
deutlich verbesserte Prognose hinsichtlich einer möglichen späteren
Krebserkrankung gestellt werden.
Österreich bei Krebstherapie top
Wer in Österreich an Krebs erkrankt, darf sich in jedem Fall bestens
behandelt fühlen: "Bei der Krebstherapie sind wir wirklich top", so
Kornek. In Österreich leben durchschnittlich 61 Prozent der
KrebspatientInnen länger als fünf Jahre, nur Schweden mit 62 Prozent
ist europaweit in dieser Statistik besser. Das unterstreicht auch die
Top-Position, die sich die Onkologie in Österreich international
erarbeitet hat.
Auch dank des Comprehensive Cancer Centers, einer gemeinsamen
Einrichtung von AKH Wien und MedUni Wien. Hier werden alle mit
Krebserkrankungen befassten ÄrztInnen wie zum Beispiel
InternistInnen, ChirurgInnen, GynäkologInnen, oder OrthopädInnen und
WissenschafterInnen koordiniert. Das CCC ist außerdem Österreichs
nationales Referenzzentrum für Forschung, Lehre und Therapie bei
allen Formen von Krebserkrankungen. In 22 Tumorboards, die
fächerübergreifend am CCC stattfinden, werden jährlich fast 2.000
Fälle bis ins Detail diskutiert und das weitere Vorgehen der
ExpertInnen festgelegt. Damit ist die Behandlung auf höchstem Niveau
garantiert.
PatientInnentag beim ESMO-Kongress
Von 28. September bis 2. Oktober 2012 findet unter Federführung der
MedUni Wien und des Comprehensive Cancer Centers (CCC) der Kongress
der ESMO 2012, der European Society for Medical Oncology (ESMO) im
Austria Center statt. Weitere Infos:
www.esmo.org.
Im Rahmen des Events gibt es im Austria Center Vienna zwei
PatientInnentage (Sa., 29.9., ab 14.15 Uhr; So., 30.9., ab 09.15
Uhr), an denen internationale Krebsspezialisten Vorträge zu
Themenbereichen wie PatientInnen-Rechte und -Pflichten,
personalisierte Medizin in der Krebstherapie, Herausforderungen in
der Patient-Arzt-Kommunikation, seltene Krebsformen oder der Zugang
zu klinischen Studien halten. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 EUR.
Cancer School: Mehr wissen über Krebs
Wer sich noch genauer informieren möchte: Am Comprehensive Cancer
Center der MedUni Wien gibt es für Erkrankte, Angehörige,
Interessierte und Personen, die beruflich mit Krebs zu tun haben, die
Cancer School. Dort kann man in Basis- oder Aufbaukursen sowie
Exkursionen mehr zum Thema Krebs lernen - von grundlegenden
Therapiestrategien über die Früherkennung und Nachsorge bis hin zur
Grundlagen- und klinischen Krebs-Forschung. Infos:
www.cancerschool.at