Mammografie: Studie hält häufige Spontanheilung von Brustkrebs für vorstellbar
Dienstag, 25. November 2008
Oslo – Spontanremissionen von invasiven Mammakarzinomen galten bisher als extrem seltene Ausnahme. Nach den Ergebnissen einer Studie in den Archives of Internal Medicine (2008; 168: 2311-2316) könnte jedoch jeder fünfte bei der Mammografie entdeckte Tumor nicht zur klinischen Krebserkrankung fortschreiten.
Norwegen bietet Frauen im Alter von 50 bis 64 Jahren seit 1997 eine Mammografie zur Brustkrebsfrüherkennung an, die alle zwei Jahre wiederholt werden sollte. Per-Henrik Zahl vom Norwegischen Institut für öffentliche Gesundheit (Folkehelseinstituttet) in Oslo hat nun einen, wie ihm die Editorialisten bescheinigen, „cleveren” Vergleich angestellt. Eine Gruppe von 109.784 Frauen wurde für den Zeitraum von 1992 bis 1997 beobachtet. In diesem Zeitraum wurde nur eine einzige Mammografie, nämlich am Schluss, durchgeführt (Kontrollgruppe).
Die zweite Gruppe aus 119.472 Frauen wurde über den Zeitraum von 1996 bis 2001 beobachtet. Während dieser Zeit wurden drei Mammografien angeboten. Wie zu erwarten, war die Zahl der durch die regelmäßige Mammografie entdeckten Tumoren höher. Doch am Ende hätte die Zahl der invasiven Krebserkrankungen eigentlich in beiden Gruppen gleich sein sollen, denn die Autoren recherchierten in den Krebsregistern des Landes jene Krebserkrankungen, die ohne Mammografie entdeckt wurden. Am Ende blieb in der kumulativen 6-Jahresinzidenz aber eine Lücke von 22 Prozent: Auf 100.000 Frauen kamen nach mehrfachem Screening 1.909 invasive Brustkrebserkrankungen statt 1.564 in der Kontrollgruppe. Eine denkbare Erklärung ist, dass es sich bei den „fehlenden“ Krebserkrankungen um Spontanremissionen kleinerer Tumoren handelt.
Diese Interpretation steht im krassen Gegensatz zu den bisherigen Annahmen. In der gesamten Literatur wurden nur 32 Fälle von
Spontanremissionen .........
http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34516