http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=090210018 Komplementärmedizin bei Gelenkrheumatismus oft unwirksam
Die meisten Präparate schneiden im Test schlecht ab
Chesterfield (pte/10.02.2009/10:50) - Die meisten
komplementärmedizinischen Behandlungsansätze, von denen sich Menschen mit
Gelenkrheumatismus Hilfe erwarten, sind nicht wirksam. Eine Studie der
Arthritis Research Campaign
http://www.arc.org.uk untersuchte die
wissenschaftlichen Beweise für 40 Behandlungsverfahren. Zwei Drittel der
Verfahren bei Gelenkrheumatismus und ein Drittel bei Arthrose wurden als
wirkungslos beurteilt. Die Wissenschaftler betonten, dass es ihnen ein
Anliegen sei, die betroffenen Patienten zu informieren.
Gelenkrheumatismus wird durch eine Entzündung der Synovialhaut, Arthrose
durch eine Beschädigung der Knorpel der Gelenke verursacht. Die
Entzündung tritt auf, wenn die ungeschützten Knochen der Gelenke
beginnen, aneinander zu reiben. Am häufigsten sind die Gelenke der
Finger, die Knie, die Hüften und die Wirbelsäule betroffen. Laut BBC
setzen rund 60 Prozent der Arthritis-Patienten eine Form von
Komplementärmedizin ein. Die Wissenschaftler untersuchten Präparate, die
oral eingenommen oder über die Haut aufgenommen werden. Wirksamkeit wird
allgemein durch die Verringerung der Schmerzen, die Verbesserung der
Beweglichkeit oder des Gesamtzustandes bewertet.
Bei den Präparaten gegen Gelenkrheumatismus verfügten 13 von 21,
basierend auf den vorhandenen Daten, über keine oder nur eine geringe
Wirkung. Zu den 13 gehörten: Pulver aus Hirschgeweihen, Öl aus dem Samen
schwarzer Johannesbeeren, Kollagen, Eazmov (eine Kräutermischung),
Fieberklee, Leinsamenöl, Grünlippmuschelextrakt, Homöopathie, Reumalex
(eine Kräutermischung), Selen, das chinesische Kraut Tong Luo Kai Bi, die
Vitamine A,C und E sowie Weidenrinde.
Fischöl erhielt in der aktuellen
Studie fünf von fünf möglichen Punkten bei der Verringerung der
Gelenkschmerzen und -steife.
Sechs von 27 Präparaten gegen Arthrose
hatten geringe oder keine Wirkung.
Capsaicin Gel aus Chilischoten war am
stärksten schmerzstillend und bewegungsfördernd.
Die Wirksamkeit von
Glucosamin wurde erneut in Frage gestellt.
Gegen Fibromyalgie wurden nur vier Präparate beurteilt.
Keines erwies
sich als hoch wirksam. Drei erreichten zwei von fünf Punkten, das vierte
nur einen. Die Wissenschaftler untersuchten auch die Sicherheit der
Präparate. Donnergottwein, eine traditionelle chinesische Medizin,
erhielt aufgrund ernster Sicherheitsbedenken eine rote Klassifizierung.
Ein Viertel der Präparate erhielt eine orange Bewertung. Sie können
Nebenwirkungen haben.
Eine Bewertung von 36 Präparaten war aufgrund
unvollständiger Daten nicht möglich. Dazu gehörten Basilikum, grüner Tee,
Sarsaparille und Johanniskraut. (Ende)