Berufskrankheit - Blasenkrebs?
Es ist bekannt, dass sich etliche Blasenkrebsarten schon viele Jahre vorher in der Blase ausdehnten, bevor man den Blasenkrebs entdeckte. Selbst 10 Jahre, 20 Jahre sind keine Seltenheit. Nachvollziehbar wurde dies durch Studien mit genauer berufskundlichen Anamnesen, wo Blasenkrebspatienten vor 30 Jahren häufig oder andauernd mit blasenkrebsauslösenden Stoffen zu tun hatten; sei es beruflich, oder z.B. durch die Einnahme bestimmter Schmerzmittel, oder ......
Im Medical Tribune Bericht 2004 steht unter "Wem droht Blasenkrebs", dass in Deutschland pro Jahr 15.000 Blasenkrebs-Neuerkrankungen sind. Und was mich besonders überraschte: Durchschnittlich (!) 24 Jahre vergehen zwischen der Karzinogenexposition und der Manifestation des Tumors.
Aromatische Amine, aufgenommen bei früheren beruflichen Tätigkeiten über die Haut, der Schleimhaut, dem Magen-Darm-Trakt, oder der Luft, aber auch aus Textilien und Lederwaren, Pflanzenschutzrückstände in Lebensmitteln, Inhaltsstoffe in Haarfärbemittel und Kosmetika sind ein häufiger, nachgewiesener Auslöser:
• 2-Naphthylamin
• Benzidin
• 4-Aminobiphenyl
• Dichlorbenzidin
• Orthodianisidin
• Orthotolidin
• Phenacetin
• Chlornaphazin
• Cyclophosphamid
• 4,4-Methylen-2-chloranilin
• Auramin
• Magenta
• Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe
Durch Zigarettenrauchen (aktiv und passiv!) entsteht nicht nur Lungenkrebs, es fördert auch die Entstehung von Blasenkrebs. Auslöser sind auch chron. Harnwegsinfekte, Medikamente (Phenacetin oder Cyclophosphamid), oder in/von Osteuropa ein Pilz (Balkannephropathie).
Beruflich gefährdet sind:
• Kunststoffindustrie
• Strahlenindustrie
• Druckindustrie
• Textilindustrie
• Aluminiumindustrie
• Chemische Laboratorien
• Gasproduktion von Kokereien
• Gummiverarbeitende Industrie
• Farbindustrie
• Friseur
• Kammerjäger
und ich will dies unpräjudiziell und unvollständig noch ergänzen mit:
Lackierer
Tischler
Bodenleger
Straßenarbeiter
Kraftfahrer
Tankwart
Kellner
Findet sich wer in dieser Aufzählung wieder? Sie ist nicht vollständig!!!
Nicht nachgewiesen ist eine Blasenkrebsgefahr durch die andauernde Einnahme von künstlichem Süßstoff oder auch Kaffee, was manchmal voreilig berichtet wurde. Gerade mäßiger Genuss von Kaffee soll sogar vorbeugen. Siehe auch hier unter Österreich, Essen und Trinken, Kaffee, Tomaten.
Gar nicht selten ensteht Blasenkrebs durch den Dauer-Blasenkatheter