Hallo zusammen,
am 12.06.2010 habe ich die erschütternde Nachricht per Telefon erhalten, dass meine Mutter an Pleura Mesotheliom erkrankt ist. Dank Eures Forums konnte ich mir als Tochter erste "Hilfestellungen" holen.
Wie auch bei der dramatischen Geschichte von Achim und Ute begann eigentlich alles mit schwerem Husten und Atemnot. Nachdem nun mehrere Liter Flüssigkeit per Drainage (etwa 10 ltr., wenn ich richtig mitgerechnet habe) aus dem rechten Lungenflügel geholt und eine Verödung des Rippenfells vor ca. 2 Wochen durchgeführt wurde, hat man sie direkt aus dem Krankenhaus nach Hause entlassen, damit sie Kraft tanken soll.
Sie klagt jedoch neben Appetitmangel über Schmerzen und ist stets müde. Aus beruflichen wie auch entfernungstechnischen Gründen zur Heimat teile ich mir den "Job" mit meiner Schwester. Die 3 Stufen zum Briefkasten, geschweige denn weitere 6 Stufen in den Keller kann Sie aus Schwäche nicht gehen. Das Sauerstoffgerät neben dem Bett gibt ihr die nötige Luft zum atmen. Nach jeder "Brise" hat sie wieder Farbe im Gesicht. Ohne dieses Gerät, na ich weiß nicht...
Sie hat sich nunmehr aufgrund ärtzl. Ratschlägen für eine Chemo entschieden. Die Dosis oder Menge ist mir bislang nicht bekannt. Auch das Stadium kenne ich leider bislang auch noch nicht.
Meine Schwester ist zur Zeit bei Ihr und berichtete mir täglich, dass sie aus den Tiefs kaum rauszuholen sei: "manchmal scheint sie schlecht geschlafen zu haben, schreckt aus dem Schlaf, auf will aufspringen und loslaufen und sucht nach allem möglichen um es ganz schnell zu erledigen... da fühl ich mich dann hilflos, weil sie nicht geholfen werden will."
Wer hat Erfahrungen mit der Chemo machen können, wie können wir ihr die Angst nehmen? Ist es jedoch nicht eine Pharse, wenn man von todkrank spricht und gleichzeitig versuchen will, den Krebs "einzudämmen"?
Sind es nun 2 Monate, 2 Jahre Lebenserwartung? Oder doch vielleicht die nächsten 20 Jahre, die uns unsere Mutter begleitet? Und wenn so lange, dann auch so lange den Kampf mit der Psyche? Vom köperlichen Befinden mal abgesehen, denn die Nebenwirkungen der Chemo lassen wohl jeden Zweifel bestehen, dass die Organe in Mitleidenschaft gezogen werden...
Ich würde mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und hätte den einen oder anderen Tipp für uns Töchter.
Mit hoffnungsvollen Grüßen aus dem Norden Münchens