Hallo,
ich hatte eine starke,
zur Zeit eine reduzierte
FruktoseunverträglichkeitWas bedeutet Fruktoseunverträglichkeit?Bei der Fruktoseunverträglichkeit ("Fruktoseintoleranz") lassen sich drei verschiedene Störungen unterscheiden, denen eines gemeinsam ist: Fruktose (Fruchtzucker) wird nicht oder nur schlecht vertragen, und in der Folge treten mehr oder weniger starke Beschwerden auf.
1. Fruktosurie (Fruktokinasemangel): Die Fruktosurie ist ein sehr seltener Defekt, bei dem die Aktivität des Enzyms Fruktokinase eingeschränkt ist. Diese Stoffwechselstörung wird vererbt und tritt mit einer Häufigkeit von etwa 1:120.000 auf. Durch die eingeschränkte Enzymaktivität wird ein Teil des Fruchtzuckers nicht abgebaut und ist deshalb im Urin nachweisbar. Da ein anderes Enzym die Aufgabe des defekten Enzyms zum Teil übernehmen kann, sind die Betroffenen klinisch gesund und bedürfen keiner besonderen Behandlung.
2. Angeborene Fruktoseintoleranz (Fruktose-1-Phosphat-Aldolase-Mangel): Die angeborene (hereditäre) Fruktoseintoleranz wird durch eine mangelnde Aktivität der Fruktose-1-Phosphat-Aldolase verursacht. Auch diese Störung wird vererbt. Die Fruktose-1-Phosphat-Aldolase ist ein Enzym, das am Fruktose-Abbau beteiligt ist. Wenn zu wenig davon vorhanden ist, kommt es zur Anhäufung von Fruktose-1-Phosphat in der Darmwand, der Leber und der Niere. Die Enzymaktivität kann um 85 bis 100 Prozent vermindert sein. Die Häufigkeit dieser Störung wird für Deutschland auf 1:20.000 geschätzt. Möglicherweise ist jedoch die Dunkelziffer hoch. Bei der Fruktoseintoleranz treten als Begleiterscheinungen Zittern, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und Benommenheit bis hin zur Bewußtlosigkeit auf.
3. Fruktose-1,6-Bisphosphatase-Mangel: Die Fruktose-1,6-Bisphosphatase ist ein zentrales Enzym im Stoffwechsel der Kohlenhydrate, das für die Aufrechterhaltung des Blutzuckers sorgt, wenn keine Glukose zur Verfügung steht. Ist dieses Enzym nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden, so kann der Körper keine Glukose aus anderen Nährstoffen bilden. Bei fehlender Nahrungsaufnahme kommt es zu einer Unterzuckerung, die bis zur Bewußtlosigkeit führen kann. Anders als bei der angeborenen Fruktoseintoleranz ist hier ein lebensbedrohlicher Zustand möglich. Der Fruktose-1,6-Bisphosphatase-Mangel ist jedoch selten.
Bei der häufigsten dieser drei Störungen, der angeborenen Fruktoseintoleranz, kommt es zu einer Anhäufung von Stoffwechselprodukten, die sich negativ auf die Leber- und die Nierenfunktion auswirken. Bei Nichtbehandlung beziehungsweise bei andauernder Aufnahme von Fruktose kann es zu einer Vergrößerung der Leber, zu Wachstumsstörungen, Erbrechen, Leberzirrhose, Blutungen und Krämpfen kommen. Eine unbehandelte Fruktoseintoleranz kann sogar zum Tod führen. Bei frühzeitiger und konsequenter Ernährungstherapie können die Schäden an Niere und Leber wieder rückgängig gemacht werden.
Nicht zu verwechseln ist die Fruktoseintoleranz mit der Fruktosemalabsorption. Bei der Fruktosemalabsorption ist die Aufnahme von Fruktose im Dünndarm gestört. Warum und wodurch diese Störung auftritt ist noch nicht geklärt. Die Aufnahme von Traubenzucker zusammen mit Fruktose verbessert die Symptomatik.
Was ist bei der Ernährung zu beachten?
Allgemeines
Als Basis der Ernährungstherapie bei Fruktoseintoleranz dient eine den Empfehlungen entsprechende gesunde und abwechslungsreiche Ernährung, die alle Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe in ausreichenden Mengen enthält. Energie, Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett sollten in den für die jeweilige Altersstufe entsprechenden Mengen aufgenommen werden (siehe dazu das Kapitel "Richtlinien für eine gesunde Ernährung"). Nur bei der Art der zugeführten Kohlenhydrate sind Einschränkungen erforderlich.
Fruktose
Ziel der Ernährungstherapie ist ein möglichst weitgehender Verzicht auf Fruktose in der Nahrung. Dabei können Fruktosemengen von bis zu 1 Gramm pro Tag geduldet werden. Diese Grenze sollte jedoch nicht überschritten werden. Fruktose ist in reiner Form besonders in Obst enthalten. Zusammen mit Glukose (Traubenzucker) bildet sie aber auch den Zweifachzucker Saccharose (Haushaltszucker), der in den meisten süßen Lebensmitteln enthalten ist. Aus diesem Grund sollten zuckerhaltige Lebensmittel gemieden werden. Fruktose ist in Form von Mehrfachzuckern auch in Hülsenfrüchten enthalten. Der Verzehr dieser Lebensmittel sollte deshalb ebenfalls stark eingeschränkt werden. Außerdem wird Sorbit, ein Zuckeraustauschstoff, der in Diabetiker-Lebensmitteln häufig vorkommt, im Organismus in Fruktose umgewandelt. Auf Lebensmittel, die mit Sorbit gesüßt sind, sollten Betroffenen ebenfalls verzichten. Die Tabelle "Fruktosegehalt von Lebensmitteln" gibt Auskunft über den Fruktosegehalt wichtiger Nahrungsmittel.
Die Toleranzgrenze von einem Gramm Fruktose ist ein auf Erfahrungen basierender Richtwert. Bei jedem einzelnen Betroffenen sollte nach Möglichkeit die persönlich duldbare Fruktosemenge in Abhängigkeit von der Leberfunktion bestimmt werden. Da für den Erfolg einer fruktosearmen Diät jedoch biochemische Überwachungsmöglichkeiten fehlen, sollte man mit dem Verzehr fruktosehaltiger Lebensmittel in jedem Fall sehr vorsichtig sein, um die negativen Auswirkungen möglichst gering zu halten. Die Tabelle "Geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei Fruktoseintoleranz" hilft bei der Zusammenstellung der Nahrung.
Vitamine
Da Obst fast vollständig aus der Speiseliste gestrichen werden muß und Gemüse nur in sehr eingeschränktem Maß verzehrt werden darf, ist eine bedarfsgerechte Versorgung vor allem mit den wasserlöslichen Vitaminen (besonders Vitamin C) nicht möglich. Deshalb sollte in Absprache mit dem Arzt zusätzlich ein Multivitaminpräparat eingenommen werden. Dieses Vitaminpräparat muß auf jeden Fall fruktose-, saccharose- und sorbitfrei sein.
Ballaststoffe
Wegen der geringen Aufnahme von Obst und Gemüse ist eine angemessene Ballaststoffzufuhr kaum zu realisieren. Die erlaubten Mengen an Produkten aus Vollkorngetreide, wie Haferflocken und Vollkornbrot, sollten daher im Rahmen der erlaubten Fruktosemengen unbedingt ausgeschöpft werden.
Spezielle Ernährungsempfehlungen für Säuglinge und Kleinkinder
Säuglinge sollten im ersten Lebenshalbjahr völlig fruktosefrei ernährt werden. Am einfachsten ist das zu erreichen, wenn das Kind mindestens vier bis sechs Monate voll gestillt wird, denn Muttermilch enthält keine Fruktose. Auch industriell hergestellte Anfangsmilchnahrungen für Säuglinge sind fruktose- und saccharosefrei. Vorsicht ist jedoch geboten bei teiladaptierten Nahrungen, denn sie enthalten Saccharose! Aus diesem Grund treten die Symptome erst nach Umstellen von Muttermilch auf eine saccharosehaltige (teiladaptierte) Milch auf. Selbst hergestellte Halb- oder Zweidrittelmilch aus Kuhvollmilch mit 2 Prozent Mondamin, 5 Prozent Glukose und pflanzlichem Öl ist dagegen eine gute Alternative.
Als Symptome treten bei Säuglingen Bauchschmerzen, Erbrechen und eine Fruktosurie auf. die betroffenen Kinder dürfen daher überhaupt keine Lebensmittel bekommen, die Fruktose enthalten, z. B. kein Obst mit Ausnahme von ein wenig Zitrone. Bei Gemüse sollte man fruktosearme Sorten auswählen (siehe dazu die Tabelle "Fruktosegehalt von Lebensmitteln" ). Fertigbreie sind nicht für die Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern mit Fruktoseintoleranz geeignet, da sie meist Zucker enthalten. Fruktosefreie Breie können aus Vollmilch, Fleisch, Glukose (Traubenzucker), Mehl, Stärkeprodukten, Butter und Eiern selbst zubereitet werden. Wieviel Fruktose ein Säugling oder Kleinkind erhalten kann, hängt vom Ausmaß des Enzymdefektes ab. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Anhaltspunkt für die duldbare Fruktosemenge in verschiedenen Altersstufen.
Richtlinien für die Fruktoseaufnahme bei vorliegender Fruktoseintoleranz im Säuglings- Kleinkindes- und Kindesalter:
Lebensalter duldbare Fruktosemenge pro Tag Bemerkung
bis 6 Monate keine Fruktose keine Fruktose in Form von Obst und Gemüse
7. bis 18. Monat 1 g Fruktose auf 2 Mahlzeiten verteilt
19. bis 48. Monat 2 g Fruktose auf mehrere Mahlzeiten verteilt
5. bis 10. Jahr 4 g Fruktose auf mehrere Mahlzeiten verteilt
Quelle: nach Wachtel, U. u. R. Hilgarth, 1995
Ohnehin meiden Kinder ab dem 2. Lebensjahr meist instinktiv fruktosehaltige Nahrungsmittel, weil sie wissen, daß sie nach dem Verzehr dieser Lebensmittel Bauchschmerzen bekommen.
Ebenso wie bei Erwachsenen ist eine zusätzliche Vitamingabe in Form eines Multivitaminpräparates notwendig. Diese Vitaminergänzung sollte jedoch mit dem Arzt besprochen werden.
Weiteres kann man lesen unter:http://www.loewenapo.com/ernaehr/allergien/fruktoseunvertraeglichkeit/index.htmlEin guter Beitrag im TV siehst du unter:
http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/sprechstunde/200707/st20070709_3.shtml