http://edubily.de/2015/08/den-cholesterin-wert-spielend-leicht-senken-so-gehts/Gestern haben wir bereits über einen sehr wichtigen Teil deines Basisplans gesprochen: Omega-3-Fettsäuren.
Wir haben kurz angesprochen, warum Omega-3-Fettsäuren, wir reden von DHA und EPA, so essentiell für das Funktionieren deiner Insulin-Rezeptoren sind.
Außerdem habe ich dir mit n3-Fettsäuren eine Möglichkeit an die Hand gegeben, deine Blutfettwerte (speziell Triglyceride), innerhalb kurzer Zeit, sehr deutlich (≥ 50 %) zu senken.
Heute reden wir von Phospholipiden in Form eines Nahrungsmittels – Soja-Lecithin.
Soja-Lecithin ist im Prinzip ein Phospholipidkomplex, der deinen Zellmembranen sehr ähnlich ist, genauer: Er enthält die Bausteine, aus denen auch deine Zellmembranen bestehen.
Das ist der wesentliche Punkt. Leider sprechen wir viel zu selten über die Bedeutung der Membranen für deine Gesundheit und deine Leistungsfähigkeit. Hier auf dem Blog findest du schon viele Informationen, sodass ich hier nicht darauf eingehen werde.
Gut zu wissen: Das in Soja-Lecithin enthaltene Cholin ist essentiell, um Phospholipide zu bilden, die Fette aus der Leber transportieren. Tatsächlich ist das ein wichtiges Thema in der Tierzucht, denn eine Fettleber ist ein ernstzunehmendes Problem – auch bei uns.
Mit Soja-Lecithin den Cholesterin-Spiegel senken
Soja-Lecithin sollte auch ein Teil deiner Basics sein, ganz einfach deshalb, weil es – zusammen mit Omega-3-Fettsäuren – deine Zellmembranen versorgen wird, was ein gutes Zellsignaling gewährleistet.
Als netter Nebeneffekt scheint Soja-Lecithin auch einen massiven Einfluss auf den Cholesterinhaushalt zu haben.
Denn: Was würdest du eher tun? Statine schlucken oder 14 g Soja-Lecithin?
12 g Soja-Lecithin senkt den Cholesterin- und Triglycerid-Wert um jeweils 15 und 23 %, steigert gleichzeitig den HDL-Wert um 16 % (in Patienten mit entgleisten Blutfettwerten; Hyperlipoproteinämie)
In Patienten mit Hypertriglyceridämie (zu hohen Triglycerid-Werten) sank der Cholesterin-Wert um 18 % und der Triglycerid-Wert um 36 %
500 mg in Form einer Soja-Lecithin-Kapsel (Achtung: Hoher Cholin-Anteil!) senkte den Cholesterin-Wert um 40 % (erster Monat), 42 % (zweiter Monat) und LDL-Cholesterin um 42 % (erster Monat) und 56 % (zweiter Monat) in Patienten mit entgleisten Blutfettwerten
Die Studie hatte eine recht hohe Teilnehmerzahl, allerdings war die Arbeit an sich leider qualitativ minderwertig(er) (formal).
Was hat man hier gemacht? Forscher „rekrutierten“ Äffchen.
Eine Gruppe durfte sich ernähren wie ein typischer US-Amerikaner
Eine Gruppe durfte sich ernähren wie das die American Heart Association (AHA) empfiehlt
(Anmerkung: Vollkorn, mageres Protein, Gemüse/Früchte, wenig gesättigte Fettsäuren)
Eine Gruppe durfte sich nach AHA ernähren PLUS Soja-Lecithin (mAHA)
In dieser Gruppe (AHA-Ernährung plus SL) sank der Cholesterin-Wert im Vergleich zur Standard-Ernährung um nahezu 50 %, die non-HDL-Fraktion (= alles, was nicht HDL ist) um 55 %.
Zum Vergleich: Die AHA-Ernährung senkte den Cholesterin-Wert um 21 % und die non-HDL-Fraktion um 18 %.
Hier zeigt sich also sehr schön, dass die AHA-Ernährung durchaus Auswirkungen auf die Blutfettwerte hat, Soja-Lecithin kann diese Effekte deutlich verstärken.
45 Hamster teilte man in drei Gruppen.
15 Hamster bekamen eine cholesterinsteigernde Ernährung mit 10 % Kokosfett und Cholesterin
15 Hamster bekamen ebendiese Ernährung inklusive Soja-Lecithin
15 Hamster bekamen ebendiese Ernährung inklusive Linolsäure und Cholin
Mit der letzten Ernährung will man herausfinden, ob etwaige Effekte des Soja-Lecithins auf die enthaltenen Stoffe, Linolsäure und Cholin, zurückzuführen sind.
Im Vergleich zur cholesterinsteigernden Ernährung, hatten Hamster, die zusätzlich Soja-Lecithin bekamen, nahezu 60 % weniger Cholesterin und 73 % weniger non-HDL-Cholesterin. Dies führte zu 90 % weniger Fettablagerung in der Aorta.
Im Vergleich zur cholesterinsteigernden Ernährung inklusive Linolsäure und Cholin, hatten Hamster, die SL bekamen, 33 % weniger Cholesterin und 50 % weniger non-HDL-Cholesterin. Dies führte zu 80 % weniger Fettablagerung in der Aorta.
Heißt: Hier wurde klar bewiesen, dass Soja-Lecithin nicht (nur) wirkt, weil es Linolsäure und Cholin enthält.
Was heißt das nun?
Diese Arbeiten geben uns Hinweise darauf, dass Soja-Lecithin sehr deutlich den Cholesterin-Haushalt modulieren kann. Kann deshalb, weil man aufgrund dieser drei Arbeiten natürlich nicht sagen kann, ob es tatsächlich so ist. Aber, wie schon mehrfach angedeutet: Wir kümmern uns um Möglichkeiten. Was passiert, wenn man Omega-3 mit Soja-Lecithin kombiniert? Oder mit Taurin? Oder mit Sport? Oder einer Low-Carb-Ernährung? Das wäre sicher spannend.
Es bleibt (noch) ein Rätsel, warum Soja-Lecithin derart wirken kann. Drei Mechanismen sind direkt vorstellbar:
Soja-Lecithin erhöht die LDL-Rezeptor-Aktivität oder -Expression. Dadurch wird mehr LDL-Cholesterin aus dem Blut gefischt.
Cholin ist essentiell, um Phospholipide zu bauen. Es kann sein, dass Cholin dafür sorgt, dass weniger Triglyceride in der Leber lagern. Triglyceride können, ähnlich wie Kohlenhydrate, das Molekül Acetyl-CoA entstehen lassen, aus dem Cholesterin synthetisiert wird. Ein hepatischer „Energieüberfluss“ wäre hier sicher eine Triebfeder für die Cholesterinbiosynthese.
Soja-Lecithin könnte außerdem dafür sorgen, dass Cholesterin den Körper via Galle verlässt. Auch denkbar.
http://www.deam.de/news/2004_3q/20040908.htmTriglyceride – der heimliche Risikofaktor
Triglyceride sind unsere typischen Körperfette. Im Unterhautfettgewebe zum Beispiel tragen sie zur Temperaturisolierung gegen Kälte bei. Außerdem schützt ein gewisses Fettpolster unsere Knochen und inneren Organe vor Verletzungen. Triglyceride sind zudem unsere besten Energiespeicher: 1 kg Körperfett liefert etwa 7000 kcal Energie. Der normalgewichtige Erwachsene hat etwa 10 kg Fett, was einer Energiereserve von 70.000 kcal entspricht! Die Fähigkeit, Fett zu speichern, war in unserer Evolutionsgeschichte überlebensnotwendig, doch heute erweist sie sich bei entsprechenden Gewohnheiten als gefährlich. Einfache Abhilfe verrät Dr. med. Volker Schmiedel in der Naturarzt-Septemberausgabe.
Eine Energiezufuhr, die dauerhaft über dem Energieverbrauch liegt, führt zu Übergewicht. Triglyceride werden in den Fettpolstern gespeichert. Als Folge steigen die Triglyceridwerte im Blut häufig an. Die Blutwerte sollten bei Gesunden möglichst unter 200 mg/dl, bei Menschen mit weiteren Risikofaktoren oder bekannter Arteriosklerose unter 150 mg/dl liegen. Hohe Triglyceridwerte im Blut haben sich mittlerweile als unabhängige Risikofaktoren für Arteriosklerose und die damit verbundene Sterblichkeit erwiesen.
Meist geht ein erhöhter Triglycerid-Spiegel im Blut mit einem zu niedrigen HDL-Cholesterin einher. Das ist das „gute“ Cholesterin (Schutzcholesterin) im Gegensatz zum „schlechten“ LDL-Cholesterin. Niedriges HDL-Cholesterin ist ein weiterer Risikofaktor für Gefäßerkrankungen.
Übergewicht führt zu einem erhöhten Risiko für einige Krebsarten. Die Anzahl der Brustkrebsfälle, die auf das Konto von Fett (Übergewicht) zurückzuführen sind, übersteigt diejenigen durch die berüchtigte Hormonersatztherapie wahrscheinlich um ein Vielfaches! Wer eine Hormontherapie ablehnt, sollte auch etwas gegen sein Übergewicht tun.
Die beste Maßnahme zur Senkung der Triglyceride im Blut ist der Abbau von Übergewicht. Besonders das Heilfasten soll hier kurz erwähnt werden, da hierdurch die Triglyceride meist wie Schnee in der Sonne schmelzen. Die Blutwerte normalisieren sich oft innerhalb weniger Tage. Dies bleibt natürlich nur dann bestehen, wenn anschließend die Lebensweise, die zu den hohen Triglyceriden geführt hat, nicht wieder aufgenommen wird, daher folgende knappe Regeln:
Weniger Fett: Die tägliche Fettzufuhr der Deutschen liegt bei mehr als 40 % der Nahrung pro Tag (inklusive „versteckter Fette“ in Fertigprodukten), mehr als 30 % ist definitiv ungesund.
Bessere Fettzusammensetzung: Omega-3-Fettsäuren wirken günstig, besonders ungünstig dagegen Transfettsäuren, die sich unter anderem in Frittierfett, billiger Margarine und Schokoriegeln finden.
Alkohol reduzieren: Bei erhöhten Triglyceridwerten sollte der Alkoholkonsum deutlich unterhalb des berühmten Gläschens am Abend liegen.
Bewegung im Ausdauerbereich („Laufen ohne zu schnaufen“): Ausdauersport senkt Triglyceride, Cholesterin und Blutdruck (und steigert auch noch das „gute“ Cholesterin).
Quelle: Naturarzt - Ratgeber für ein gesundes Leben, September 2004